David Brown war mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten.
Pro Sekunde werden große Datenmengen in Gigabit-Geschwindigkeit über die Kontakte der Steckverbinder und die Kabel durch die gesamte Fertigung übertragen und auch darüber hinaus. Überall sind sogenannte Compute Engines installiert, die kaum größer als ein Sandkorn sind.
Viele Menschen sind sich eventuell noch nicht bewusst, dass der Impuls für eine neue industrielle Revolution abermals von Ingenieuren und Wissenschaftlern kommt, die oft nichts mit der Halbleiter- und Softwareentwicklung zu tun haben. Das sind etwa Experten, die neue Metallbeschichtungen für die Kontakte von Steckverbindern entwickeln und testen, um sicherzustellen, dass diese auch nach 20 Jahren nicht ausfallen, obwohl sie den strengsten gesetzlichen Auflagen für nachhaltige und nichttoxische Materialien unterliegen.
Andere verfeinern das Aktivierungsmedium in einem Feuchtigkeitssensor so lange, bis es den ultimativen Bruchteil der Feuchtigkeit in der überwachten Umgebung erkennen kann. Wiederum andere optimieren die Übertragungsleistung und die Störfestigkeit von Netzwerkkomponenten und Kabeln, damit Daten mit hoher Geschwindigkeit durch ganze Fabriken zuverlässig übertragen werden können. Für mich sind diese Ingenieure und viele andere die unbekannten Helden der neuen industriellen Revolution. Und ich freue mich, täglich mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Sensoren und Aktoren ins Netzwerk einbinden
Seit mehr als 15 Jahren hat die industrielle Automatisierungsbranche ihre gemeinsame Kraft auf eine einheitliche Architektur für die Fertigungsautomatisierung gerichtet, wobei die OPC Foundation nach wie vor eine wichtige Rolle spielt. Die Field-Level-Communication-Initiative dieses Industriekonsortiums bezieht sich auf alle Anforderungen der industriellen Automatisierung ‒ von Sensoren und Aktoren über lokale Controller bis hin zur Cloud-basierten Überwachung.
Ein wichtiger, wenn auch nicht der spektakulärste, Aspekt besteht darin, herauszufinden, wie Sensoren und Aktoren an die vereinheitlichte Architektur von Fertigungsnetzwerken des 21. Jahrhunderts angebunden werden können. Ich bin sehr stolz darauf, dass Ingenieure von TE maßgeblich an der IO-Link-Companion-Spezifikation arbeiten.
Generation an der Schnittstelle der Entwicklungen
Zudem ist es für mich auch deshalb spannend, weil das Industrial Ethernet heute weit verbreitet ist, und dieser Standard zurzeit durch Technologien wie Time-Sensitive Networking (TSN) erweitert wird. In meiner beruflichen Laufbahn war ich früher auf den gleichen Gebieten in der Telekommunikationsforschung tätig und habe erlebt, wie zig Milliarden Dollar in den Aufbau hochzuverlässiger, sicherer Ethernet-Netzwerke investiert wurden. Jetzt wird dieses umfassende technische Know-how auf Industrie 4.0 übertragen und mit dem Wissen ergänzt, das Ingenieure, die auf die Datenkommunikation in der Feldebene spezialisiert sind, im Laufe der Jahrzehnte gesammelt haben.
Wir haben das Glück, an der Schnittstelle dieser aufregenden Entwicklungen zu sein. Eine intelligentere Fabrikinfrastruktur, für die die neue Generation kompatibler Sensor- und Verbindungstechnologie ein zentraler Baustein ist, wird eine effizientere Fertigungsautomatisierung ermöglichen. Davon werden all unsere Branchen profitieren. Und den Unternehmen, die unsere gemeinsame Vision der neuen industriellen Revolution umsetzen, eröffnen sich große Chancen.