Den Hunger nach Strom stillen Die KI-Revolution braucht vor allem Energie!

Neue und leistungsfähigere Rechenzentren benötigen immer mehr Strom, nicht zuletzt, weil immer mehr Künstliche Intelligenz eingesetzt wird.

Bild: DALL·E, publish-industry
28.06.2024

Die Folgen der gesellschaftlichen Revolution durch Künstliche Intelligenz führen auch zu Umwälzungen auf dem Energiemarkt. Denn die neuen und leistungsfähigeren Rechenzentren benötigen immer mehr Strom. Dies führt dazu, dass die Stromerzeugung in den großen Wirtschaftsräumen massiv ausgebaut werden muss und das soll vor allem mit erneuerbaren Energien geschehen. Doch dazu werden noch mehr Energiespeicher benötigt.

Wer Chat-GPT schon einmal genutzt hat, wird es wahrscheinlich gar nicht bemerkt haben. Aber eine Anfrage an die Plattform, die mit Künstlicher Intelligenz arbeitet, verbraucht etwa zehnmal so viel Strom wie eine ganz normale Google-Suchanfrage. Das hat der VU Amsterdam School of Business Forscher Alex de Vries einmal ausgerechnet: Demnach sind allein für den laufenden Betrieb von ChatGPT 3.617 Server mit insgesamt 28.936 Grafikprozessoren nötig. Das entspreche einem täglichen Energiebedarf von 564 MWh. Zum Vergleich: Das ist etwa das 100-fache des Jahresverbrauchs eines durchschnittlichen Deutschen.

Mit dem KI-Tempo mithalten

Es ist leicht vorstellbar, dass der Strombedarf in den kommenden Jahren nicht nur durch Elektroautos und smarte Anwendungen, sondern auch durch den Einzug derKünstlichen Intelligenz in den Alltag massiv steigen wird. Schon heute verbrauchen Rechenzentren etwa 4 bis 5 Prozent der weltweiten Energieproduktion, wie das Forschungsinstitut HPI bereits im Herbst 2023 herausgefunden hat. Doch das Tempo der KI-Revolution ist enorm, der Bedarf könnte Schätzungen zufolge auf rund 30 Prozent des heutigen Weltenergieverbrauchs steigen. Da auch andere Sektoren mehr Strom benötigen und die Weltbevölkerung weiter wächst, scheint der Energiehunger kaum zu stillen zu sein.

Hinzu kommen die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Allein die Europäische Union hat beschlossen, ihre Emissionen bis 2050 um 55 Prozent zu senken, um das Ziel eines klimaneutralen Europas zu erreichen. Ohne Erneuerbare Energien ist das nicht zu schaffen. Der Zubau hat bereits 2023 mit 473 GW einen neuen Rekordwert erreicht. Vor allem China hat seine Kapazitäten massiv ausgebaut. Aber auch in Europa und den USA mit ihrem gigantischen Förderprogramm „Inflation Reduction Act“ geht es mit großen Schritten voran.

Dementsprechend steigt auch der Bedarf an Energiespeichern, denn Sonne und Wind sind sehr unstete Energiequellen. Manchmal weht der Wind halt dann, wenn gerade wenig Nachfrage am Strommarkt herrscht. Und auch nachts, wenn die Sonne nicht scheint, müssen Haushalte und Industrie versorgt werden. Da bieten vor allem Vanadium Flow Batterien (VFB) eine wichtige Lösung. Mit diesen kann der produzierte Strom zunächst zwischengespeichert werden, um dann bei Bedarf an die Abnehmer weitergegeben zu werden.

Damit dürfte auch die Nachfrage nach Vanadium steigen, denn es ist das Basismaterial für Vanadium Flow Batterien. Vanadium ist zwar kein seltenes Metall, aber im ökonomisch sinnvollen Maßstab gibt es nur wenige Vorkommen. Zudem dominieren China und Russland mit einem Anteil von rund 78 Prozent den Weltmarkt und die westlichen Industrieländer benötigen alternative Quellen – solch eine entsteht gerade in Südafrika. Dort arbeitet das australische Unternehmen Vanadium Resources daran, seine erste Vanadium-Mine zu entwickeln.

Vanadium Resources ist bereits in Verhandlungen

Das Unternehmen hat das Vorkommen Steelpoortdrift nordöstlich von Johannesburg (Südafrika) bereits fast bis zur Minenbaureife, entwickelt. Aktuell arbeitet Vanadium Resources an der Finanzierung. Dafür konnte man bereits mit drei Unternehmen sogenannte Memorandum of Understanding für den Kauf des Vanadiums abschließen. Wenn aus diesen MOU verbindliche Verträge werden, wird das australische Unternehmen bereits seine komplette Produktion aus der geplanten ersten Produktionsphase verkauft haben.

Dies zeigt das große Interesse der Industrie an dem Produkt. Darüber hinaus verhandelt Vanadium Resources mit weiteren Unternehmen über Abnahmevereinbarungen. Darunter sind Firmen aus Nordamerika, China, Korea, Japan und Europa. Steelpoortdrift ist übrigens eine der größten und hochgradigsten Vanadiumlagerstätten der Welt. Der Net Present Value (NPV) des Projekts beläuft sich laut der vorliegenden Machbarkeitsstudie (Definitive Feasibility Study, DFS) auf 1,212 Milliarden US-Dollar.

Das ist ein Vielfaches der aktuellen Börsenbewertung von Vanadium Resources, die derzeit bei rund 30 Millionen australischen Dollar liegt. Dem gegenüber steht ein möglicher Minenbetrieb über mindestens 25 Jahre, der einen jährlichen Free Cashflow von 152 Millionen US-Dollar generieren soll. Die Ressource selbst könnte bei der geplanten Abbaurate 180 Jahre lang abgebaut werden. Der IRR nach Steuern beträgt im Branchenvergleich hohe 42 Prozent.

Bildergalerie

  • Das australische Unternehmen Vanadium Resources arbeitet an der Erschließung seiner ersten Vanadiummine mit Vorkommen in Steelpoortdrift nordöstlich von Johannesburg (Südafrika).

    Das australische Unternehmen Vanadium Resources arbeitet an der Erschließung seiner ersten Vanadiummine mit Vorkommen in Steelpoortdrift nordöstlich von Johannesburg (Südafrika).

    Bild: Vanadium Resources

  • Derzeit arbeitet Vanadium Resources an der Finanzierung des bereits fast bis zur Minenbaureife entwickelten Vorkommen Steelpoortdrift, nordöstlich von Johannesburg (Südafrika).

    Derzeit arbeitet Vanadium Resources an der Finanzierung des bereits fast bis zur Minenbaureife entwickelten Vorkommen Steelpoortdrift, nordöstlich von Johannesburg (Südafrika).

    Bild: Vanadium Resources

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