Mit zunehmendem Flugverkehr im urbanen Luftraum wächst auch Bedarf an sicheren Umfelderfassungslösungen für unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned aerial systems, UAS). Insbesondere bei bodennahen Missionen sowie bei Start und Landung der Drohne ist es unabdingbar, statische Hindernisse wie Strommasten oder Hochhäuser sicher und automatisiert zu erfassen.
Maschinenlesbare, hochaufgelöste 3D-Karten der Flugkorridore sind zur Erfüllung der Sicherheitskriterien für den autonomen Flugbetrieb unerlässlich. Im Projekt Adam werden daher Methoden erforscht, mit denen sich solche hochgenauen Karten künftig automatisiert und zuverlässig erzeugen lassen.
Das Forschungsvorhaben wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 2,92 Millionen Euro über eine Laufzeit von 36 Monaten durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
KI-gestützte Datenauswertung und genaue Georeferenzierung
Für die Kartierung setzt das Vorhaben auf die automatisierte Drohnen-basierte Sensordatenfusion. Mittels KI-gestützter Datenauswertung und genauer Georeferenzierung werden sogenannte semantische Voxelkarten erstellt, die eine sichere und zuverlässige Flugplanung ermöglichen.
Unter der Federführung des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI mit seinem Anwendungszentrum „Vernetzte Mobilität und Infrastruktur“ am Standort Ingolstadt bündeln insgesamt neun Partner ihre Kompetenzen in Adam. Neben dem Fraunhofer IVI wirken das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB sowie die Technische Universität München als Forschungspartner mit.
Beteiligung verschiedener Industrieunternehmen
Zu den beteiligten Industrieunternehmen zählen Autonom Elektrisch Fliegen, Airclip Service, Droniq, BIT Technology Solutions, PKTEC Pauli & Kayser, Sedenius Engineering sowie Continental Automotive Technologies.
„Das Projekt Adam leistet einen wichtigen Beitrag zur Erschließung des unteren Luftraums. Wir sind erfreut, dass unsere Technologielösungen ausgewählt wurden, um robuste und hochpräzise 3D-Voxelkarten zu erstellen“, fügt Rolf Adomat, bei Continental verantwortlich für Innovationen im Bereich der vertikalen Mobilität, hinzu.
Ziel des Vorhabens ist es, die Betriebssicherheit der UAS zu erhöhen, ihre Zulassung zu vereinfachen und so einen maßgeblichen Beitrag zur Zertifizierbarkeit des autonomen Fliegens zu leisten. Teil des Projekts wird es daher auch sein, die Zuverlässigkeit der Voxelkarten bei autonomen Testflügen zu demonstrieren.