Autonome Fahrzeuge, die im Schwarm mit bis zu zehn Metern pro Sekunde über den Hallenboden flitzen und Pakete zielgenau ablegen: Was im ersten Moment nach Science-Fiction klingt, war im Depot 250 in Köln-Porz bereits Realität. Dort wurden für einen Zeitraum von zwei Wochen sogenannte LoadRunner unter nahezu realen Bedingungen auf ihre Praxistauglichkeit getestet.
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik hat die autonomen Transportfahrzeuge entwickelt. Und gemeinsam mit dem Institut möchte die Kion-Group den autonomen Schwarmroboter zur Marktreife bringen. Im Praxistest fungiert DPD bei diesem spannenden Projekt als Industriepartner.
Unabhängig, aber in Absprache
Die LoadRunner sind eine echte Revolution in der Intralogistik. Denn die fahrerlosen Transportfahrzeuge sind nicht nur unglaublich schnell und wendig, sie setzen auch beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz neue Maßstäbe. So bewegen sie sich zwar unabhängig voneinander im logistischen Raum, koordinieren aber dennoch untereinander ihre Transportwege und lösen bei Bedarf kollaborativ Transportaufgaben.
Der einzelne LoadRunner kann Pakete im Gewichtsbereich von 200 g bis 31,5 kg und einer maximalen Kantenlänge von 60 Zentimetern allein transportieren und sortieren. Dies entspricht aktuell etwa 60 bis 65 Prozent des Paketspektrums von DPD. Sollte ein LoadRunner aber dennoch einmal auf die Hilfe seiner „Kollegen“ angewiesen sein, können sich mehrere Fahrzeuge schnell und einfach verbinden und dadurch als Team sperrige Pakete zum gewünschten Zielort im Depot befördern.
Kommentar: Deutschlandweit skalierbar?
„Die hohe Geschwindigkeit und Schwarmintelligenz der LoadRunner sind absolut faszinierend und daher für uns ein echter Gamechanger. Wir sind sehr froh, dass wir in Köln-Porz den ersten Sortierversuch als Industriepartner begleiten durften. Und natürlich gibt es bereits Szenarien, wie wir das LoadRunner-Modell deutschlandweit skalieren können. Aber ehrlicherweise befinden wir uns noch in einem sehr frühen Stadium. Die Auswertung aller gewonnen Daten und Kennzahlen hat daher zunächst Priorität“, so Lukas Bauer, Senior Group Manager Corporate Real Estate & Technology bei DPD Deutschland.