Kleine Schritte - große Wirkung Drei Tipps zum Stromsparen in der industriellen Fertigung

publish-industry Verlag GmbH

Obsoleszenz ist kein Todesurteil: Auch aus älteren Maschinen und Anlagen lässt sich einiges an Einsparpotenzial herauskitzeln.

16.08.2017

Bereits kleine Veränderungen können den Energieverbrauch in der Industrie deutlich reduzieren. Wie man die Energieeffizienz von Industrierobotern in drei Schritten kostengünstig verbessern kann, erörtert Jonathan Wilkins, Marketingleiter von EU Automation.

Sponsored Content

Da die Energieeffizienznormen immer strenger werden, wollen Hersteller den CO2-Ausstoß ihrer Anlagen reduzieren. Durch die Einführung von Normen wie ISO 50001 werden Hersteller dazu animiert, ihre Energieleistung zu verbessern und Bereiche zu finden, in denen sie ihren Energieverbrauch reduzieren können. Anschließend können sie sämtliche Anlagen und Maschinen der Fertigungsstraße überwachen und somit feststellen, wo sich am besten Energie sparen lässt.

1. Motor-Energie sparen mit regelbaren Antrieben

Rund 65 Prozent des industriellen Energieverbrauchs ist auf die Antriebstechnik zurückzuführen. Bei der Überwachung ihrer Anlagen könnten Hersteller feststellen, dass die Motoren schneller laufen als erforderlich - oder vielleicht sogar dann laufen, wenn die Maschine gar nicht genutzt wird.

Mit der Installation eines regelbaren Antriebs (Variable Speed Drive, VSD) lässt sich die Motorgeschwindigkeit an die Produktion anpassen. Diese Ausrüstung reguliert die Geschwindigkeit und Kraft eines Elektromotors im Zusammenspiel mit der Fertigungsstraße. Dies beugt einem unnötigen Energieverbrauch vor, wenn die Maschine mit einer niedrigeren Produktionsrate läuft.

2. Energiesparpotenzial von Bestandsanlagen nicht unterschätzen

Dass nur neue Anlagen und Maschinen effizient seien, ist ein allgemeiner Irrglaube. Auch bei älteren Anlagen können Hersteller den Energieverbrauch drosseln.

Einige Branchen, wie zum Beispiel die Pharmaindustrie, benötigen obsolete Bauteile, um ihre Systeme am Laufen zu halten. Man will jedoch auch dafür sorgen, dass Abläufe kosten- und energieeffizient sind. Im Zuge des rasanten technischen Fortschritts werden Bauteile schnell obsolet. Viele dieser Teile werden trotz der Tatsache, dass sie nicht mehr hergestellt werden, den aktuellen Energiestandards gerecht. Daher können Hersteller sie weiterhin verwenden, ohne dabei ein ganzes System austauschen zu müssen.

Da sich die richtigen Komponenten nicht immer leicht finden lassen, kann die Beauftragung von Ersatzteillieferanten kann die Beschaffung obsoleter Bauteile erleichtern. Hersteller können ihre aktuellen Systeme mithilfe obsoleter Bauteile verbessern, anstatt sie komplett auszutauschen. Die Beschaffung obsoleter Bauteile trägt außerdem zur Kreislaufwirtschaft bei, da so die Lebensdauer der Teile verlängert wird, und eine Entsorgung nicht notwendig ist.

3. Software: Digitale Zwillinge zeigen Einsparpotenziale auf

Um energieeffizient zu sein, dürfen Roboter nur die wirklich erforderliche Energie verbrauchen. Falls jedoch ihre Software nicht regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht wird, verbrauchen die Maschinen nach wie vor übermäßig viel Energie.

Die Einführung neuer Software kann ebenfalls die Energieeffizienz eines Roboters verbessern. Hersteller können ihre Anlagen und Maschinen mithilfe von digitalen Zwillingen und Echtzeit-Analytik überwachen. Anschließend können sie feststellen, ob die Maschinen zu viel Energie verbrauchen, und versuchen, das Problem anhand des Digital Twins zu lösen, bevor sie an der eigentlichen Maschine Änderungen vornehmen, und so den Energieverbrauch effizient reduzieren.

Verwandte Artikel