Energiemonitoring Schatzsuche mit Erfolgsaussicht

Bild: iStock, Bondariev
24.01.2017

Die ISO 50001 hilft Unternehmen, wertvolle Energiesparpotenziale zu heben. Noch flexibler wird die Suche mit Tools, die Verbrauchswerte und Unternehmensdaten im Blick haben sowie mittels Digitalisierung und Cloud.

Im industriellen wie im privaten Umfeld gilt es, Energiekosten einzusparen. Es reicht jedoch nicht aus, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Vielmehr sind systematische Ansätze notwendig, um Energiefresser in unterschiedlichen Anwendungen aufspüren und eliminieren zu können. Hierbei helfen Tools wie Acron: Das Datenbanksystem zur Langzeitarchivierung und Datenanalyse für industrielle Anwendungen ist bereits in mehr als 15 000 Installationen weltweit und in verschiedenen Branchen im Einsatz. Mit der Zertifizierung als Geprüftes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 unterstützt es wichtige Funktionen eines leistungsfähigen Energiedaten-Management-Systems (EDMS).

Ein Plan-Do-Check-Act-Modul unterstützt bei der Definition und Umsetzung der Ziele. Zyklische oder ereignisbasierte Kontrollmaßnahmen können frei definiert werden. Ergebnisse werden als Berichte oder Graphen übersichtlich dargestellt und bilden die Basis zur Beurteilung firmeninterner Verbesserungsprozesse. Zudem liefern sie Entscheidungsträgern Argumente für weitere Maßnahmen. Ein stetiger Vergleich aktueller Verbrauchsparameter gegenüber dem vorherigen Berichtszeitraum illustriert die Verbrauchssituation. Ob die gewünschten Einsparungen erreicht werden, lässt sich durch eine kontinuierliche Soll-Ist-Darstellung der Verbrauchsziele einschätzen.

Das System geht aber über die Überwachung reiner Verbrauchswerte hinaus und bildet auch wichtige Stammdaten wie Kosten- und Tarifsätze ab. Bereiche und Kostenstellen lassen sich definieren und Verbräuche und Kosten damit innerhalb des Unternehmens übersichtlich zuordnen. Das System errechnet mögliche Einsparungen im Vergleich zum vorherigen Berichts- oder Analysezeitraum und unterstützt damit ROI-Berechnungen. Auch standortübergreifende Auswertungen innerhalb einer Unternehmensgruppe sind möglich, ebenso eine „Null-Invest“-Analyse zu Beginn der Verbesserungsarbeiten. Hierzu werden Betriebszeiten von Maschinen und Aggregaten in Verbindung mit einem Leitsystem oder direkt aus der SPS berechnet. Pro Aggregat werden typische Leistungswerte mit den Betriebszeiten verrechnet. Vorhandene Zähler können in die Konzeption eingebunden und über ein Zählermanagement verwaltet werden.

Energie-Performance-Indikatoren (EnPI) können unabhängig von der Art des Betriebes definiert und kontinuierlich errechnet werden. Das stellt den Zusammenhang zwischen dem betrieblichen Umfeld (etwa Produktionsmengen oder Grundflächen von Gebäuden) und dem zugehörigem Energieeinsatz her. Ein leistungsfähiges Datenbanksystem erlaubt Datenaufzeichnung und -analyse über viele Jahre. Als Komplettpaket bietet das System sämtliche Werkzeuge und Hilfsmittel, das Lizenzmodell kann hinsichtlich der Unternehmensgröße und der Anzahl der Benutzer angepasst werden.

50001 alleine reicht nicht

Verschiedene Projekte haben gezeigt, dass Energiedaten-Applikationen schnell wachsen. Zudem lässt sich Energie-Monitoring häufig nicht von der Produktion oder Unternehmensdaten trennen. Aus vielen Anwendungen wuchs innerhalb kurzer Zeit eine Applikation, die Schritt für Schritt die Produktionsdaten des gesamten Unternehmens umfasst. Grund dafür ist der Bedarf nach einer erweiterten Analyse oder die Verbindung zu den Umweltdaten im Unternehmen.

Hier zeigt sich der Trend zu Industrie 4.0 und digitaler Integration. Für die Zentralisierung der gesamten Produktionsdaten (Industrial Big Data) mit einem Web-Zugriff über ein Portal begann bereits vor vier Jahren die Entwicklung von June5: Ein mandantenfähiges Web-Portal ohne Plug-in mit einer Build-In-Security, das 2016 zweiter Sieger beim Industrie 4.0 Award wurde. Hier stehen erweiterte Funktionen zur grafischen Auswertung sowie das Berichtswesen zur Verfügung. Die Zugriffe können von jedem Ort über einen Standard-Browser durchgeführt werden und somit über die Berechtigungen die notwendigen Informationen an die zuständigen Mitarbeiter übertragen werden. Das komfortable Dashboard stellt Informationen strukturiert je nach Anwender dar.

Mit einer Kombination aus Acron und June5 haben Unternehmen nun die Möglichkeit, die gesamten Daten aus der Produktion und dem EDMS in die Private Cloud zu übertragen. Diese entspricht dem zentralen Hosten und ist die PaaS (Plattform-as-a-service) zum Unternehmen. Darin spiegeln Acron und June5 die SaaS (Software as a service) wieder. Hier lässt sich, je nach Geschäftsmodell und Anforderung des Kunden, eine lebende und flexible Applikation betreiben die auch ein strukturiertes Mandanten-Modell zulässt.

Über Standardschnittstellen wie OPC UA, OPC klassisch oder ODBC, diverse Direktankopplungen zu den gängigen Leitsystemen oder anderen Historien-Systemen lassen sich unterschiedliche Datenquellen in das Gesamtkonzept einbinden. Der Vorteil liegt dabei in der einfachen Wartung der Gesamtapplikation, sowie im zentralen Web-Zugriff auf die Daten. Die Zugriffe über das Web – auch über Mandanten – lassen sich einfach strukturieren. Die Hardware der Clients spielt dabei eine untergeordnete Rolle, da lediglich ein Standard-Browser darauf lauffähig sein muss. Weitere Web-Applikationen lassen sich ebenfalls einbinden, so dass Funktionalitäten anderer Softwarelösungen (etwa Web, HMI, SCADA) mittels Orchestrieren gezielt zugeordnet werden können.

So fällt der Schritt von Industrie 3.0 auf 4.0 leichter. Die Aufgabe des Energiedaten-Monitoring lässt sich im Schritt zur Industrie4.0-Lösung einbinden. Die neuen Softwaregenerationen von Acron 8 und June5 sollen Unternehmen die digitale Integration der werksweiten Prozessdaten erleichtern.

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