Sensorik & Messtechnik Eindeutige Angelegenheit

09.02.2012

Die Identifikation von Produktionsware ist eine Voraussetzung, um Fehler sowie unnötigen Zeitverlust zu vermeiden. Zudem bietet sie eine gute Möglichkeit um den Prozess transparent zu machen. Bei der Herstellung von Putz- und Mikrofasertüchern wird mit moderner RFID-Technik jeder Produktionsschritt rückverfolgbar gemacht.

Produkte müssen eindeutig identifizierbar sein: schon wenn die Rohware in der Fabrik ankommt, genauso nach prozessbedingten Zwischenschritten und schließlich als fertiges Endprodukt. Ein Beispiel aus der Putzlappenherstellung zeigt, dass eine genaue Identifikationstechnik das zuverlässige Erkennen in allen Schritten abdecken kann - selbst wenn gleichartige Ware von verschiedenen Lieferanten zum gleichen Produkt verarbeitet wird. Ein Hersteller von Reinigungs-, Wisch- und Putztüchern erhält seine Rohware von zahlreichen in- und ausländischen Lieferanten aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Formaten, üblicherweise als Rollenware. Die Produkte sind in Material und Farbe äußerlich oft kaum zu unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, sie zu kennzeichnen, noch ehe sie eingelagert werden. Um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen, wird beim Lieferanten die Rohware für den Transport mit einem Barcode-Etikett ausgerüstet. Zusätzlich wird wahlweise beim Lieferanten oder im Wareneingang des Herstellers die Rolle mit einem Transponder ausgestattet. Auf diesem Transponder sind alle für eine spätere Verarbeitung zum Endprodukt relevanten Daten gespeichert, wie Material-, Lieferanten- und Bestellnummer. Die Speicherung erfolgt prozessangepasst mit einem RFID-fähigem Kombidrucker direkt nach der Entladung über ein Eingabe-Terminal. Anschließend wird die Rohware eingelagert. Die zusätzliche RFID-Kennzeichnung hat verschiedene Gründe. Denn ein entscheidender Prozessschritt ist das Erfassen der Daten an der Abwickelmaschine nach dem Transport der Rolle vom Rohwarenlager in die Produktion. Die hohen Stückzahlen an Tüchern und die unterschiedlichen Produktlinien erfordern mehrere parallel arbeitende Abwickelmaschinen, damit das Material für die Weiterverarbeitung bereit steht. Da beim Abwickeln und Schneiden feine Staubpartikel entstehen und die Lesbarkeit von Barcodes durch die vorangegangene Lagerung nur mittelmäßig ist, hat sich der Hersteller für ein unempfindlichere RFID-System entschieden.

Daten auslesen und verknüpfen

Bei dieser Anwendung kommen preiswerte Transponder aus dem UHF-Bereich zum Einsatz. Sie werden nur einmal verwendet, um den Übergang vom Wareneingang zum Produktionsstart sicherzustellen. Die Einweg-Transponder werden an jedem Abwickler mit einem stationären RFID-Lesesystem RFU61 von Leuze Electronic ausgelesen. Über Ethernet gelangen die Informationen direkt von der Maschine in das zentrale System und werden dort mit den Produktionsdaten verbunden. So werden alle weiteren Fertigungsschritte mit den gelesenen Daten verknüpft. Da die Materialrollen vollständig verarbeitet werden, reicht die Erkennung am Anfang des Prozesses aus, um einen Materialwechsel zweifelsfrei dokumentieren zu können. Insgesamt ist die Rückverfolgbarkeit also sichergestellt. Die Verwendung von standardisierten RFID-Chips schafft eine zukunftssichere Lösung, die durch eingehende Prozessanalyse und einem vorangegangenen Testaufbau gemeinsam mit Leuze Electronic ausgearbeitet wurde. Die Systeme des RFID-Anbieters werden in der Automobilindustrie und in der Förder- und Lagertechnik genauso eingesetzt wie in Druckmaschinen oder in der Verpackungs- und Analysetechnik. Mit einem breiten Identifikationsportfolio will das Unternehmen seine Lösungskompetenz auch bei anspruchsvollen Projekten unterstreichen.

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