Nach Jahrzehnten hat der voranschreitende Klimawandel die Politik zum Handeln gezwungen. 2019 schließlich wurde mit dem Klimaschutzprogramm 2030 eine klare Marschroute vorgegeben: Alle Sektoren, Unternehmen und Privatpersonen sollen ihren Beitrag leisten, um die Emissionen zu senken und letztlich CO2-Neutralität zu erreichen. Besonders das produzierende Gewerbe ist hier gefragt, denn es steht unangefochten an der Spitze der unrühmlichen Treibhausgas-Tabelle.
Mehrkosten zur Pflichterfüllung
Um Unternehmen einen Anschub zu geben und so das Klimaziel zu erreichen, wurde u. a. die CO2-Bepreisung auf den Weg gebracht. Sie orientiert sich an europäischen Richtlinien, die jede Tonne CO2 aus Energiewirtschaft oder energieintensiven Industrien mit einer zusätzlichen Abgabe belegt. Mit Start zum 1. Januar 2021 gilt das mit dem Bundesemissionshandelsgesetz (BEHG) in Deutschland auch für Verkehr und Wärme. Sparen mit Erdgas, Benzin oder Diesel ist also auf lange Sicht nicht mehr möglich; erst recht nicht in der Wirtschaft, in der die Abnahmemengen besonders groß sind.
Biomethan als einfache Lösung
Nun könnten Unternehmen von Energiedienstleister über Automobilhersteller bis zu Stahlproduktion die Mehrkosten einfach an ihre Kunden weitergeben. Doch auch diese orientieren sich um – in Richtung Umwelt- und Klimaschutz. Dafür sind sie bereit, auch tiefer in die Tasche zu greifen.
Unternehmen müssen hier nicht tatenlos zusehen, sie können einfach umweltfreundlicher handeln. Zum Beispiel Biomethan lässt sich ohne Umstände, Umbauten oder Zusatzanschaffungen einfach über die meist ohnehin verfügbare Gasleitung beziehen und einsetzen. Und: Das grüne Gas ist aufgrund seines deutlich geringeren CO2-Ausstoßes bis 2023 von der CO2-Bepreisung nach BEHG ausgenommen. Damit bleibt der Bezugspreis mindestens bis dahin stabil. Wer außerdem auf das zur Biogas-Produktion eingesetzte Substrat achtet, spart sich auch über 2023 hinaus teure Abgaben. Ein weiterer Kosten- und vor allem Image-Vorteil ergibt sich mit dem Emissionshandelsbericht. Biomethan darf hier mit Faktor 0 geltend gemacht werden – im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen.
Aus eigenem Antrieb
Es gibt natürlich auch unter Unternehmen diejenigen, die aus eigenem Antrieb heraus schon an Strategien und Konzepten arbeiten, um nachhaltig zu agieren. Die „Bergfreunde“ zum Beispiel sind einer der führenden Online-Shops für Outdoor- und Bergsportbedarf, der mit Kompensationen arbeitet, um den CO2-Fußabdruck in Lager und Büro ebenso wie beim Transport der Waren zum Kunden auf null zu stellen. Die Zertifikate kommen dabei aus Projekten, die indirekt mit dem Geschäft des Unternehmens zu tun haben, sowie aus der Region. Ein weiteres Beispiel aus dem bmp greengas-eigenen Kundenkreis ist eine Glashütte. Sie hat schnell und unkompliziert eine Produktionslinie auf Biomethan umgestellt, um ihrem Kunden ein nahezu emissionsfreies Produkt zu bieten: CO2-freie Glasflaschen für hochwertige und nachhaltige Bio-Getränke.
Wer möchte, kann seine Produktion und sein gesamtes Handeln also einfach „grün“ stellen. Wenn eine politische „Strafmaßnahme“ wie ein CO2-Preis dazu anregt, ist das gut. Wenn die gesellschaftliche Verantwortung selbst erkannt wird, ist es noch besser.