Was verstehen Sie unter einem hybriden Energiesystem?
Hybride Energiesysteme verknüpfen intelligent alle energierelevanten Sektoren an einem Standort sowie den Standort funktionaler mit dem Markt. Zentral für den Erfolg eines hybriden Energiesystems ist ein intelligenter Hybrid-Controller, welcher beständig lernt, den Betrieb des Systems optimiert steuert und auf diese Weise dessen Erträge und Lebensdauer maximiert. Zugleich sehen wir hybride Energiesysteme als dezentrale Kraftwerke, die neben der klassischen Versorgung auch Netzdienstleistungen erbringen und folglich die systemische Energiewende unterstützen. Zu möglichen Funktionen hybrider Energiesysteme zählen unter anderem Peakshaving, Regelenergie, Schwarzstartfähigkeit oder Notstrom.
Wo sehen Sie Ihre Expertise?
Izaac.Energy betrachtet den gesamten Lebenszyklus der Energieversorgung eines Unternehmens umfangreicher und digitaler als bisher üblich. Wir sind das Bindeglied zwischen Kunden, Technologieanbietern, dem Energiemarkt, Fördermitteln sowie dem Forschungs- und Start-Up-Umfeld in Europa und weltweit. Somit bündeln wir umfangreiches Wissen und bringen es ohne Umwege gebündelt in den Markt und integrieren dieses in unsere Softwarelösung. Auf Grund dessen waren wir Maßgeblich an der Entwicklung eines intelligenten Hybrid-Controllers beteiligt, welcher den optimierten Betrieb des Energiesystems am Standort gewährleistet.
Und welche Lösung bieten Sie an?
Wir redefiniert den herkömmlichen und kostspieligen Weg zu einem nachhaltigerem Energiesystem durch Ganzheitlichkeit und intelligente Software, um die Energiewende zu beschleunigen und kosteneffizienter zu gestalten. Wir bieten den gesamten Lebenszyklus eines hybriden Energiesystems von der Analyse, über die Realisierung bis zur Wartung. Unsere Lösung startet immer mit der Analyse und technologieoffenen Konzeptionierung von hybriden Energiesystemen mit Unterstützung unserer eigens entwickelten Software. Hierbei berücksichtigen wir Energieeffizienz, CO2-Emissionen, Energieträger-Roadmap, Energiebeschaffung, CAPEX, OPEX, die Rentabilität sowie die Teilnahme als Prosumer am Energiemarkt.
Gibt es bereits Referenzprojekte?
Es gibt einige, aber eines möchte ich herausgreifen. Bei einem Industriekunden war die Zielsetzung ist die Erreichung von Net Zero vor dem Jahr 2030. Durchgeführt wurde eine ganzheitliche Betrachtung des Standortes inklusive vor Ort Begehung für die Potentialanalyse und ein genaues Verständnis der Produktionsprozesse. Die kombinierten Bestandteile des hybriden Systems sind Adsorptionskälte, Produktionsabwärme, Prozesskälte, PV, BHKW, Wärmepumpe, Elektromobilität, Batterie sowie ein thermischer Speicher. Das System selbst kann zugleich zur Notstromversorgung dienen. Des Weiteren erhielt das Unternehmen eine CO2- und Energieträger-Roadmap inklusive einer Strategie für die langfristige Energiebeschaffung. Erzielt wird im ersten Jahr eine Reduzierung des Netzbezugs (Gas & Strom) um 16 Prozent sowie eine CO2-Reduzieurng um 21 Prozent.
Wo geht die Reise hin? Schaffen wir die angedachte Klimaneutralität?
Wir sind der Überzeugung, dass die globale Energiewende nur unter folgenden Punkten erfolgreich sein wird: Ganzheitlichkeit & Sektorenkopplung: Mittels der Sektorenkopplung beziehungsweise der intelligenten Verknüpfung aller Potentiale an einem Standort sind vielerorts relevante Effizienzsteigerungen möglich. Erst in Kombination mit der ganzheitlichen Betrachtung von Standort und Markt ergeben sich neue Potentiale für Einkommensströme und somit einer besseren Rentabilität der Investitionen am Standort. Digitalisierung & Automatisierung: Zu viele Prozesse sind weiterhin analog, langsam und kostspielig. Betrachten wir den gesamten Lebenszyklus eines Energiesystems, ist der Digitalisierungsgrad weiterhin sehr gering und birgt massive Optimierungspotentiale. Künstliche Intelligenz (KI) als Basis nicht als Feature: Die weltweite Klimaneutralität zu erreichen hat eine Komplexität inne, die wir Menschen nicht wirklich verarbeiten können. Schon gar nicht, wenn es darum geht dies möglichst zügig und kosteneffizient zu realisieren und gleichzeitig alle zukünftigen Entwicklungen bestmöglich zu antizipieren. Daher sehen wir es als Grundvoraussetzung an, besonders im lokalen Kontext, das KI basierte Software die Basis für die Gestaltung unserer Systeme wird. Dezentrale Versorgung & Energy Communities: Unser Energiesystem muss sich von zentralen großen Kraftwerken lösen. Durch kommunale und bevölkerungsnahe Ansätze, wie den Energy Communities, ist ein Wandel deutlich schneller realisierbar. Eine Kommune als Ganzes betrachtet bietet mehr Potentiale als ein einzelner Standort. Zugleich wird die lokale Versorgungssicherheit und -unabhängigkeit gesteigert. Kollaboration: Durch Systemische Angebote unter Berücksichtigung der sinnigsten Technologie und der besten Anbieter erzielen wir größere Erfolge als es der reine Produktvertrieb der Hersteller je könnte. Um diverse Hürden bei der Energiewende aus dem Weg zu räumen, arbeiten wir an einem Online-Tool, welches zunächst für die Standortanalyse und Modellierung eines hybriden Energiesystems einen Self-Service für Unternehmen ermöglicht. Beginnend bei der Analyse und Konzeptionierung werden wir zukünftig den gesamten Prozess bis Betrieb und Wartung unter Einbindung von KI höchstmöglich standardisieren, digitalisieren und (teil-) automatisieren.
