In einem gemeinsamen Forschungsprojekt entwickeln Boge Kompressoren und Fraunhofer Umsicht eine zukunftsfähige Druckluftenergiespeichermethode, die elektrischen Strom nachhaltig konserviert und nach Bedarf wieder ins Stromnetz einspeist. Das BMWi fördert das dreijährige Forschungsvorhaben mit rund drei Millionen Euro.
Der neue Druckluftenergiespeicher ist so konzipiert, dass zum einen die Prozesswärme gespeichert und beim Expandieren keine zusätzliche Zufeuerung benötigt wird. Um vergleichsweise geringe Investitions- und Speicherkosten zu erreichen, sollen dieselben Maschinen zur Kompression und Expansion der Luft genutzt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Druckluftenergiespeichern entfällt dadurch eine zusätzliche Expansionsmaschine.
Auch häufige Lastwechsel bei schwankendem Stromausgleichsbedarf und kurze Anfahrtszeiten der Anlage soll die Technologie für den zukunftsfähigen Druckluftenergiespeicher meistern. Als Zwischenspeicher für die Druckluft dienen beispielsweise unterirdische Salzkavernen oder Röhrenspeicher. Das Anlagenlayout vereint unter anderem Turbomaschinen von Fraunhofer Umsicht und Boge.
Druckluftspeicher in flachen Gegenden einsetzbar
Im Gegensatz zu herkömmlichen Pumpspeicherkraftwerken, die ein Gefälle benötigen, können Druckluftspeicher auch in flachen Gegenden eingesetzt werden. Das gilt insbesondere für das windintensive Norddeutschland. dort müssen schon heute erneuerbare Energieanlagen zeitweise abgeregelt werden.
Unterm Strich soll die neue Technologie des Druckluftenergiespeichers – auch im Vergleich zu Akkumulatoren (Lithium-Ionen- und Blei-Akkumulatoren) – mit geringeren Kosten pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität und mit der zu erwartenden, längeren Lebensdauer punkten.