Die Steckverbinder seiner Lieferanten kennt Werner Hanisch in- und auswendig. Das ist auch dringend notwendig, denn nicht selten schicken ihm Kunden nur ein Bild des Bauteils, das sie benötigen. „Das passiert überwiegend bei vorhandenen Anlagen“, erklärt er. „Der Mitarbeiter, der die Anlage ursprünglich einmal gebaut hat, ist vielleicht nicht mehr da und dann weiß niemand mehr, um welchen Stecker es sich eigentlich handelt.“ Aber dafür gibt es ja Distributoren wie die Börsig GmbH. Beim Distributor für elektromechanische Bauelemente mit eigener Kabelkonfektion ist Werner Hanisch seit zehn Jahren tätig und berät heute im technischen Service und im Vertrieb die Kunden des Unternehmens. „Ich machen unseren Kunden Lösungsvorschläge anhand ihrer technischen Anforderungen, Vorgaben und Vorstellungen“, beschreibt er seine Tätigkeit. Dazu gehört dann eben auch, Bauteile anhand von Bildern zu identifizieren. „Die Hauptlinie, die ich betreue, sind Produkte der Firma Harting“, erläutert Werner Hanisch. „Das ist ein modulares System für unterschiedliche Medien. Wenn man täglich damit zu tun hat, tut man sich relativ leicht damit.“
Erfolgreiche Problemlösung
Weniger leicht wird es, wenn der Kunde so gar nicht weiß, was er will. Werner Hanisch erinnert sich an ein Telefonat mit einem Kunden, der sich am Telefon mit den Worten „Hallo, ich brauche einen Stecker“ meldete. Auf die Nachfrage, was für ein Stecker es denn sein soll, kam die Antwort: „Das müssen Sie doch wissen, Sie sind doch der Profi.“ Werner Hanischs Alltag sieht erfreulicherweise etwas anders aus, die Kunden wissen in der Regel schon recht genau, was sie suchen. Und gerade diese abwechslungsreichen Kundenkontakte - meist per Telefon oder E-Mail, aber auch persönlich- sind es, die Werner Hanisch an seinem Beruf schätzt. „Es ist sehr schön, unseren Kunden und meinen Kollegen helfen zu können und die Krönung ist es natürlich, für die gefundene Problemlösung gelobt zu werden“, beschreibt der 45-Jährige die angenehmen Seiten seiner Tätigkeit. Dass es häufig Lob gibt, sollte natürlich auch noch erwähnt werden. Auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten gehört zu den Aspekten, die Werner Hanisch an seiner Arbeit schätzt. Natürlich hat jeder Beruf auch Schattenseiten. „Weniger schön ist es natürlich, einem Kunden eine Absage erteilen zu müssen“, so Werner Hanisch. Und dann sind da noch die Kunden, die nicht wissen, was sie wollen. Die sind aber, versichert Werner Hanisch, die absolute Ausnahme. Bei diesem Aufgabengebiet liegt es auf der Hand, was man an Fähigkeiten mitbringen muss. „Zunächst einmal braucht man einen sehr guten technischen Sachverstand, um die Problemstellung zu verstehen und umsetzen zu können“, beschreibt Werner Hanisch die Anforderungen. Hinzu kommen Selbstsicherheit, ein sicheres Auftreten, gute Menschenkenntnisse und die Fähigkeit, sich spontan auf seinen Gegenüber einstellen zu können. Und das Allerwichtigste ist eine große Portion Geduld.
Vom Elektroniker zum technischen Service
Einen klassischen Traumberuf wie Astronaut, Fußballprofi oder Pilot hat Werner Hanisch nie gehabt, wie er selber sagt. „Mir ging es nicht viel anders als allen jugendlichen Schulabgängern, die mit der Berufsauswahl eigentlich völlig überfordert sind“, erinnert er sich. „Zu diesem Zeitpunkt kann man überhaupt nicht abschätzen, was der Beruf bedeutet und was da auf einen zukommt.“ Aufgrund seines Interesses an Mathematik und Physik verschlug es Werner Hanisch dann in die Elektronik. Nach einer Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker arbeitete er mehrere Jahre in seinem erlernten Beruf und beschäftigte sich mit der elektrischen Installation und Inbetriebnahme von Regalbediengeräten für Hochregallager, Hallenlaufkräne und Förderanlagen, Schaltschrank- und Steuerungsbau und Betriebselektrik. „Während dieser Zeit absolvierte ich über vier Jahre ein nebenberufliches Fernstudium am DAG-Technikum zum staatlich geprüften Elektrotechniker mit Schwerpunkt Energie- und Anlagentechnik“, so Werner Hanisch. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums wechselte er in den Angestellten-Bereich und kümmerte sich um die Prüfung, Bearbeitung und Beseitigung von Reklamationsfällen.Aufgrund eines Firmenumzugs verließ Werner Hanisch sein altes Unternehmen nach 17 Jahren und wechselte kurzzeitig in den Außendienst einer Kranbaufirma. „Ich merkte schnell, dass Klinkenputzen nicht meine Welt ist“, erinnert er sich. Über eine Stellenanzeige in der Tageszeitung kam er im Juni 2003 zu Börsig. „Begonnen habe ich im technischen Vertrieb mit dem Verkauf von Harting-Produkten“, so Werner Hanisch. „Seit 2005 habe ich zusätzlich vertriebslinienübergreifend den technischen Service übernommen und stehe seither unseren Kunden und auch meinen Kolleginnen und Kollegen technisch beratend zur Seite.“
Privatleben ohne Elektronik
Außerhalb seines Berufs spielt die Elektronik für Werner Hanisch keine große Rolle. „Am Ende des Arbeitstages schalte ich ab“, erklärt er. „Natürlich sieht man die Welt mit anderen Augen, wenn man aus der Elektronik-Branche stammt. Aktiv werde ich aber nur, wenn jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis Hilfe benötigt.“ Und es gibt genug, womit sich Werner Hanisch beschäftigen kann. Mindestens zwei bis dreimal im Jahr fliegt er mit seiner Frau in den Urlaub. Dabei stehen sowohl Fernreisen nach Asien als auch das europäische Ausland und Städtereisen auf dem Programm. Werner Hanisch legt dabei Wert darauf, sowohl das Reiseziel kennenzulernen als auch Zeit zur Entspannung zu haben. „Die Planung, Organisation und das Buchen übernimmt meine Frau, die mich dann rechtzeitig informiert, wann es wohin geht“, erklärt er. „Bisher war ich immer begeistert und war an Orten, die ich sonst sicher nie gesehen hätte.“ Aber auch zuhause schätzt Werner Hanisch Schwimmen, Wellness- und Saunabesuche, gutes Essen sowie Musical-, Theater- und Kinobesuche als Ausgleich zur Arbeit. Eine weitere wichtige Rolle in seinem Privatleben spielt das Kegeln. Werner Hanisch leitet ehrenamtlich die Sparte Kegeln im Bezirk Unterland des Baden-Württembergischen Betriebssportverbandes. „In dieser Funktion und als Mitglied in der Abteilung Kegeln der Betriebssportgemeinschaft der EnBW Heilbronn trainiere ich oft und bin Teilnehmer, Organisator und Veranstalter von Turnieren und Wettkämpfen“, erklärt er. Trotz all dieser Aktivitäten hat Werner Hanisch jede Menge Pläne für die Zukunft. So hat ihn seine Frau bereits über die nächsten Urlaubsziele informiert. Und dann ist er noch auf der Suche nach einem Einfamilienhaus. Zudem hat er beruflich noch einiges vor, auch wenn er selber sagt, er habe sich derzeit „keine hochtrabenden Ziele“ gesteckt. Aber sein persönliches Anliegen, den Umsatz der von ihm mitbetreuten Produktlinie von Harting auf das Niveau der derzeit bei Börsig erfolgreichsten Produktlinien zu bringen, kann man durchaus als Ziel bezeichnen. „Natürlich bin ich bestrebt, meine Produktkenntnisse noch weiter auszubauen, bei den Neuerscheinungen auf dem Laufenden zu bleiben und Trends am Markt intensiv zu verfolgen“, erklärt Werner Hanisch. Das ist auch notwendig, damit er auch in Zukunft die Produktwünsche seiner Kunden - auch auf Basis von Fotos - erfüllen kann.