Ob Vorbereiten, Fertigen oder Prüfen: Die Aufgaben in der Elektronikfertigung sind so vielfältig wie komplex. Wir stellen einige neue Produkte vor, die die Arbeit in der Fertigung erleichtern sollen.
Highspeed-Bestücker mit Dispenser-Option
Durch ein neues Dosiersystem soll der Highspeed-Bestückungsautomat Paraquda von Essemtec zusätzlich zur Platzierung von bis zu 15.000 SMD-Bauteilen pro Stunde bis zu 20.000 Klebe- oder Pastenpunkte dosieren können. Das Dosiersystem wird dabei laut Hersteller direkt am Bestückungskopf montiert und kann mit einem Zeit-Druck- oder einem Schrauben-Ventil ausgestattet werden. Die Vertikalbewegung der Dosiernadel wird mittels Motor und Encoder kontrolliert; bei gewölbten Leiterplatten sorgt ein Präzisions-Lasersensor für einen konstanten Abstand zwischen Dosiernadel und Leiterplatte. Zu den Optionen des Dosiersystems gehören beispielsweise die automatische Nadelhöhen-Kalibrierstation oder die vollautomatische Nadelreinigung. Für die Umrüstung zwischen verschiedenen Dosierventilen steht zudem ein Schnellwechsel-System zur Verfügung.
Mikro- und Nano-CT für Kleinserien-Prüfung
Mit der µCT-Familie erweitert Matrix Technologies sein Portfolio für automatische AXI/CT-Prüfung um ein manuelles System mit einer Auflösung bis kleiner 0,5 µm. Diese hohe Auflösung soll damit Prüfungen bis in den Nanobereich ermöglichen. Die Systeme können, je nach Anwendung und Anforderung, mit unterschiedlichen Mikrofokus-Röntgenröhren von 130 bis 240 kV sowie mit höchstauflösenden Nanofokus-Röntgenröhren ausgestattet werden. Ebenso stehen laut Hersteller diverse State-of-the-Art-Detektoren (CMOS, aSi, etc.) zur Verfügung, mit denen das System für verschiedenste Prüfaufgaben optimiert werden kann. Die Berechnung der Rekonstruktion des geprüften Teils erfolgt immer in Echtzeit, selbst bei großen Datensätzen und kurzer Messzeit. Dies wird durch schnelle, Hardware-basierte Grafikkarten realisiert. Die neue Systemfamilie für Mikro-CT findet ihren Einsatz - neben der klassischen zerstörungsfreien Prüfung - in der Metrologie, der Kleinserienprüfung und Qualitätskontrolle. Aber auch Forschung und Entwicklung sowie produktionsbegleitende Qualitätssicherung (Stichprobenprüfung) oder Prüfung im Produktionsanlauf sind geeignete Einsatzgebiete.
Universelle Schablonendrucker für SMD
Beim modular aufgebauten Schablonendrucker SD 903 von Fritsch soll sich durch seinen großzügigen Einstellbereich die Position der Leiterplatte zur Schablone leicht ausrichten lassen. Die Freiheitsgrade in X-, Y- und Theta können hierfür laut Hersteller durch drei spielfreie Einstellschrauben angepasst werden. Um mit dem SD 903 nahezu jedes Pastenmaterial optimal verarbeiten zu können, ist es möglich, den Rakelwinkel und die Anpresskraft stufenlos einzustellen. Der Rakelwinkel kann anhand einer Skala direkt an der Rakelaufnahme präzise eingestellt werden. Die Bedienung aller prozessorgesteuerten Funktionen des Druckers erfolgt über ein intuitives auf die Fingerbedienung optimiertes Touch-Display. Hierüber lassen sich außerdem vom Bediener produktspezifische Programme hinterlegen. Häufig werden die Strukturen der Schablonen so fein, dass diese mit dem Auge nur sehr schwer eingerichtet werden können. Das Visionsystem für den SD903 mit seiner sehr starken Vergrößerung soll es ermöglichen, selbst feinste Strukturen noch deutlich zu erkennen. Zur einfachen Positionierung der zwei Kameras verfügt jede über eine Laserpositionierhilfe, die optisch anzeigt, welcher Bildausschnitt gerade dargestellt wird. Das gesamte Visionsystem lässt sich zum Reinigen der Rakel oder Nachfüllen der Paste wegschwenken, ohne das die Position der Kameras neu eingestellt werden muss.
Schneller entlöten
Die digital geregelte Löt- und Entlötstation WXD 2 von Weller wurde laut Hersteller für professionelle Reparaturarbeiten an elektronischen Baugruppen in der industriellen Fertigungstechnik sowie im Reparatur- und Laborbereich konzipiert. Die Entlötparameter können programmiert und im Werkzeug direkt abgespeichert werden. Der Entlötkolben WXDP 120 soll nach 35 Sekunden betriebsbereit sein (setbackfähig), aus dem Stand-by-Modus bereits nach 20 Sekunden. Dank eines integrierten Sensors schalten sich WX-Werkzeuge von Weller nur bei Bewegung ein. So wird nur dann Energie verbraucht, wenn die Werkzeuge tatsächlich im Einsatz sind. Der verlängerte Düsenschaft verhindert ein Verkleben des Absaugrohrs. Da der Saugkanal mit ausgewechselt wird, ist kein zeitraubendes Säubern nötig. Die vergleichsweise niedrigen Arbeitstemperaturen (380 °C) und der automatische Stand-by-Modus verlängern die Standzeiten der Saugdüsen etwa um das Dreifache.