Seit 2015 profitiert der Stuttgarter Flughafen von der Datenanalyse zahlreicher Energiedaten, die die rund 10.000 Sensoren kontinuierlich sammeln. Dazu gehören etwa Messstellen und Zähler zur Überwachung, Steuerung und Abrechnung der Versorgung mit Strom, Wärme und Kälte sowie Sensoren des Lüftungssystems und zur Messung von Temperatur und Luftfeuchte. Die Auswertung und Nutzung dieser Daten soll das Energiemanagement des Flughafens verbessern und die Energiewende fördern.
Flughafen als Inspiration für Infrastrukturen
„Angesichts der Energiewende und des sich schnell verändernden Energiemarktes ist eine zuverlässige, stabile und kostengünstige Energieversorgung von Infrastrukturen wie etwa Flughäfen eine immense Herausforderung“, erklärt Dr. Daniel Zech, Senior Consultant bei Fichtner IT Consulting und Konsortialführer des Smart-Data-Projekts SmartEnergyHub. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich deshalb mit der Frage, wie Betreiber solch kritischer Infrastrukturen das Energiemanagement optimieren können. Die Daten der 10.000 Sensoren sollen helfen, den Stuttgarter Flughafen zu einer Vorzeige-Infrastrukturzelle für andere Infrastrukturen wie Bahnhöfe, Seehäfen oder Industrieparks umzubauen.
Konkret verfolgt das Projekt am Flughafen Stuttgart einen plattformbasierten Ansatz, bei dem die Daten der unterschiedlichen Sensoren im ersten Schritt miteinander verknüpft und anschließend mit weiteren Daten, wie Fluggastaufkommen oder Wetterprognosen, intelligent zusammengeführt werden. So können die Flughafenbetreiber Synergieeffekte identifizieren und den gesamten Energiefluss des Flughafens verbessern.
Die ganzheitliche Betrachtung unter besonderer Berücksichtigung von heterogenen Datenquellen mit hoher zeitlicher Auflösung hilft dabei, neue Anforderungen im Zuge der Energiewende zu erfüllen. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse des Projekts auch als Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Geschäftsmodelle dienen.