Schnier Elektrostatik liefert Hochspannungs-Baugruppen für elektrostatischen Beschichtungsverfahren von der Beflockung über die Nasslackierung bis zur Pulverbeschichtung. Dazu kommt eine Reihe von Spezialanwendungen, die ebenfalls auf einem elektrostatischen Wirkprinzip beruhen. So wird zum Beispiel jeder Volkswagen mit Schnier-Hochspannungstechnik lackiert und in der Lackiererei von Porsche sorgen Elektrofilter des Herstellers für saubere Luft.
Neues Produkt, neue Lösung
Die neueste Baureihe von Schnier trägt die Bezeichnung smart-E 310. Sie wurde mit dem Ziel entwickelt, die gesamte Technik zur Hochspannungserzeugung kompakter, einfacher und vor allem kostengünstiger zu machen. Ein Ziel, das vor allem durch die Zusammenführung von zwei bisher getrennten Baugruppen erreicht wurde - Steuerung und Hochspannungsgenerator.
Bei smart-E 310 bilden beide Komponenten eine kompakte Einheit, die sich einfach und platzsparend in eine elektrostatische Beschichtungsanlage integrieren lässt. Das robuste Gehäuse ist in drei Leistungsklassen und Formfaktoren verfügbar. Es beherbergt nicht nur die Technik, um Hochspannung zu erzeugen. Integriert ist auch die komplette Elektronik, welche den Generator gezielt ansteuert wie auch die Schnittstellentechnik, die das System in die Feldbusinfrastruktur der Anlage integriert.
Zur Kommunikation zwischen Baugruppe und Anlagensteuerung wurde zunächst standardmäßig das Echtzeitprotokoll CANopen genutzt. Das Unternehmen bietet Maschinenherstellern aber auch andere Bussysteme an. Dabei zeigte sich eine zunehmende Nachfrage nach Ethernet/IP, was Schnier veranlasste, auch für dieses Protokoll eine Produktvariante auf den Markt zu bringen.
Bei speziellen Anforderungen wie dieser kann Schnier nicht auf Standardkomponenten oder eigenes Know-how zurückgreifen, sondern setzt auf die Zusammenarbeit mit externen Systempartnern, wie in diesem Fall mit Hilscher.
Partner für Kommunikation
Benötigt wurde für das Produkt ein kompakter Adapter für Ethernet/IP, der die Voraussetzungen für den Einsatz in der rauen Betriebsumgebung einer Lackieranlage bot. Außerdem sollte die Komponente mit 3,3 V arbeiten, um ohne Umstände zur übrigen Elektronik des Hochspannungsgenerators mit integrierter Steuerung zu passen. Die Lösung von Hilscher trägt die Bezeichnung netIC 50-RE/EIS und ist ein komplett vergossener Kommunikationsbaustein ohne Kühlkörper, der selbst im kompakten Gehäuse der Baugruppe smart-E 310 Platz findet.
Datenverkehr in Echtzeit
Ein netIC ist ein Single-Chip-Modul in den kompakten Abmessungen eines DIL-32-ICs. Es basiert auf dem Netzwerk-Controller netX von Hilscher und enthält alle Komponenten einer Feldbus- oder Echtzeit-Ethernet-Schnittstelle mit integriertem 2-Port-Switch und Hub. Konzipiert wurde der netIC vor allem für einfache Feldgeräte, wie zum Beispiel Barcode-Leser, Identifikationssysteme, Ventilinseln oder digitale/analoge I/O-Bausteine. Sein Einsatzgebiet sind also Anwendungen mit relativ geringem Datendurchsatz, die an eine Echtzeit-Feldbusumgebung angebunden werden sollen. Der netIC lässt sich als Slave einsetzen und beherrscht je nach Firmware jedes Echtzeit-Ethernet-System auf dem Markt. Das Modul wird mit vorgeladener Firmware geliefert und ist sofort einsetzbar. Schnier musste also nicht für jedes Protokoll ein eigenes Modul einsetzen, sondern konnte seine neuen Hochspannungsgeneratoren smart-E 310 mit integrierter Steuerung durch Aufspielen der entsprechenden Firmware an die Systemumgebung des Kunden anpassen. Das sparte Lagerkosten und trug damit zusätzlich dazu bei, smart-E 310 zu einer kostengünstigen Lösung zu machen, die eine kompakte Bauweise mit dem Vorteil verbindet, sich in jedes Maschinenkonzept und jede Systemumgebung integrieren zu lassen.
Neue Projekte in Planung
Bei Hilscher und Schnier stehen bereits die nächsten Projekte auf dem Plan. Nach Ethernet/IP sollen für die smart-E-Familie von Schnier derzeit Profinet und Sercos entwickelt werden, um das Portfolio abzurunden und zu vervollständigen.