Zu seiner ersten Smart-Grid-Fachtagung lud Wago Ende Februar in Frankfurt Fachleute ein, um sich in diesem Umfeld als Automatisierungsanbieter zu positionieren, dessen Produkte auch anspruchsvolle Anwendungen erleichtern sollen. Zu Gast war unter anderem Bestseller-Autor Marc Eisberg („Black Out“).
Weitreichende Impulse gab Mainova-Vorstand Prof. Dr.-Ing. Peter Birkner in seiner Keynote: „Wir sind ethisch gestartet in die Energiewende. Auftrag der Ethikkommission war, aus der Atomkraft auszusteigen, ohne dass die CO2-Werte ansteigen – doch das passiert heute“, kritisierte er. Als wichtige Leitmotive für die Energiewende nannte er die technische Subsidiarität, also Probleme dort zu lösen, wo sie auftreten (nicht etwa Strom für Deutschland in Griechenland zu erzeugen) und technische Diversifikation, also etwa verschiedene Erzeugungs- und Verbrauchsprofile über Netze zu kombinieren. Im Unterschied etwa zu Nürnberg, Mainz oder Mannheim, die auf thermische Speicher setzen, wird Frankfurt künftig Wärme direkt ins Wärmenetz einspeisen und plant dazu bis Ende des Jahres eine Power-to-Heat-Kopplung mit 8 MW Leistung zu bauen – eine wirtschaftlich attraktive Option, wie Birkner betonte. Als Pilotprojekt läuft auch bereits eine P2G-Anlage mit 320 kW, wobei der direkte Verkauf von Wasserstoff „mehr Spaß“ mache als die Einleitung ins Netz.
Zum Thema Smart Grids hob Prof. Birkner hervor, dass diese sich nicht nur als Steuerelement, sondern auch zum Qualitätsmonitoring der Infrastruktur gut eignen. Insgesamt habe die Technik zahlreiche für die Umsetzung der Energiewende taugliche Lösungen vorgelegt – hinterherhinken würde aber in vielerlei Hinsicht der ordnungspolitischer Rahmen: So schränke die Regulierung und politische oder steuerrechtliche Vorschriften oft Umfang und Größe von technischen Maßnahmen und damit Fortschritte bei der Energiewende ein.
Smart Grids Neue Smart-Grid-Fachtagung
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