ISO 50001 Internationaler Standard für Energiemanagementsysteme

Die neue ISO 50001 setzt inhaltlich neue Schwerpunkte.

Bild: lrga
23.04.2018

Mit dem DIS ISO 50001 liegt der Normenentwurf internationalen Standards für das Energiemanagementsystem nun öffentlich zugänglich vor, mit einer Veröffentlichung der Norm wird im Frühjahr 2019 gerechnet. Die Gliederung der neuen ISO 50001 wird nach der High Level Structure erfolgen. Somit folgt diese den Normen 14001:2015 und 9001:2015 und erleichtert damit den Anwendern die Integration verschiedener Managementsystemnormen in Ihr betriebliches Managementsystem.

Die neue ISO 50001 hat zum Ziel die Energietische Leistung kontinuierlich zu verbessern. Basis hierfür ist, definierte Kennzahlen im Vergleich zur zugehörigen Energetischen Ausgangsbasis zu bewerten. Diese Anforderungen aus der Revision entsprechen der seit 14. Oktober 2017 geltenden Akkreditierungsnorm ISO 50003. Aus diesem Grund sollte der Übergang auf die neue ISO 50001 den Unternehmen deutlich leichter fallen, die ihre Energiemanagementsysteme bereits an die diesbezüglichen Anforderungen der ISO 50003 angepasst haben.

Verbesserung von Energieverbrauch und energetischer Leistung

Des Weiteren setzt die neue ISO 50001 inhaltlich neue Schwerpunkte. Sie basiert auf einem chancen- und risikobasierten Ansatz. Das Unternehmen identifiziert Situationen und Gegebenheiten, die für den Energieverbrauch und die Verbesserung der energetischen Leistung begünstigend sein können aber auch Situationen, bei deren Eintreten negative Auswirkungen auf den Energieverbrauch zu befürchten sind. Basierend auf dieser Analyse gilt es, im Rahmen des Energiemanagementsystems Prozesse so zu steuern und zu organisieren, dass erkannte Risiken möglichst nicht eintreten und identifizierte Chancen auch tatsächlich realisiert werden.

Verpflichtungen der bisherigen Norm entfallen

Wie bei den anderen Managementsystemnormen auch, erfordert auch die neue ISO 50001 eine Analyse des Kontextes des Unternehmens, sowie deren interessierte Parteien. Hierbei gewonnene Erkenntnisse sind bei der Festlegung des Anwendungsbereichs zu berücksichtigen. All dies kann dazu führen, dass der Anwendungsbereich erweitert und die energetische Planung im Rahmen der Zertifizierung angepasst werden muss.

Die Verpflichtung der oberste Leitung ein Energiemanagementbeauftragten zu bestellen entfällt hier. Die diesbezüglichen Aufgaben werden durch ein zu benennendes Energiemanagementteam wahrgenommen. Diese Pflicht soll unterstreichen, wie wichtig die Zusammenarbeit der verschiedenen Kompetenzen im Unternehmen für die Verbesserung der energetischen Leistung ist.

Weitere wichtige Änderung resultieren aus der neuen Struktur und folgen damit den anderen Managementsystem-Normen. Mit der Revision der ISO 50001 ist eine klare Kommunikationsstrategie für die interne und externe Kommunikation von Belangen des Energiemanagementsystems gefordert. Mit der neuen Norm können nun auch die ausgelagerten Prozesse in den Anwendungsbereich des Managementsystems rücken.

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