Die neuen 2-NORM-Typen warten mit einer 90°C/1.000V-Einstufung nach UL/CSA auf. Seit vielen Jahren sind 80°C UL-Styles der Marktstandard. Warum war die höhere Temperaturbeständigkeit von 90°C notwendig?
Der Anstoß kam vom Markt. Immer leistungsstärkere Motoren und Anlagen sorgen für ein immer höheres Anforderungsprofil in Sachen Strombelastbarkeit und Temperatur, dem wir mit der Anhebung auf 90°C gezielt Rechnung trugen. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten wir konstruktiv an einigen Stellschrauben drehen. Im Mittelpunkt standen dabei gezielt modifizierte und optimierte Ader- und Mantelmaterialien.
Gilt die 90°C Temperaturbeständigkeit auch für den Dauereinsatz, beispielsweise in Werkzeugmaschinen?
Ja! Die höhere Auslegung bezieht sich nicht nur auf die Außen- bzw. Umgebungstemperatur, sondern auch auf die Innen- bzw. Leitertemperatur. Punkten konnten wir hier mit einem speziellen Compound für die Aderisolation. Nach außen sind unsere 2-Norm-Kabel, die sich als Energie-, Steuer-, Anschluss- und Verbindungsleitungen nutzen lassen, durch einen robusten PVC-Mantel geschützt.
Wie schwierig war die Realisierung der 1kV-Einstufung?
Nachdem wir unsere konstruktiven Hausaufgaben gemacht hatten, war das Zulassungsverfahren wie immer: Musterfertigung, Eigentests und dann parallel Prüfungen und Zulassungen durch UL/CSA und VDE.
Der Außendurchmesser ließ sich trotz 1kV-Einstufung reduzieren. Geht das nicht zu Lasten der Robustheit und Zuverlässigkeit im rauen Dauerbetrieb?
Die verwendeten hochwertigen neuen Compounds sind die Grundlage für die neue Leitungsserie. Bei den geschirmten Varianten konnten wir zusätzlich komplett auf den Innenmantel verzichten und die Außendurchmesser dadurch nochmals deutlich zu reduzieren. Unter dem Strich bedeutete dies Verschlankung um teilweise über 30 Prozent - selbstverständlich ohne jegliche Abstriche bei Robustheit und Performance!
Die 2-NORM-Serie ist ideal für alle exportorientierten Maschinen- und Anlagenbauer. Stellt TKD sukzessive sein Kabelsortiment auf UL Styles um?
Das kommt auf die Anforderungen des jeweiligen Markts an, in dem wir uns bewegen. Während wir bei der jüngsten Überarbeitung unseres dicht sortierten Schleppkettenportfolios die UL/CSA Zulassung zum Standard gemacht haben, gibt es Märkte wie z.B. Marine & Offshore oder Fördertechnik, in denen andere Zulassungen im Vordergrund stehen. Für den Maschinenbauer bedeutet das serienmäßige UL-Label weniger Bevorratungsaufwand und damit günstigere Kosten, bei gleichzeitig verbesserter Komponenten-Verfügbarkeit.