Silikon als flexible Alternative PFAS-freie Lösungen für Spezialkabel

Das Unternehmen BizLink nutzt Vielseitigkeit von Silikon für “PFAS*-freie” Spezialkabel in industriellen Anwendungen und bei elektrischen Geräten.

Bild: BizLink
05.03.2025

PFAS-haltige Werkstoffe stehen zunehmend in der Diskussion, sodass alternative Materialien für Kabelaufbauten gefragt sind. Silikon bietet eine vielversprechende Lösung, wenn Hitzebeständigkeit und Flexibilität im Fokus stehen. Durch den gezielten Einsatz moderner Werkstoffe lassen sich PFAS-freie Kabel für industrielle, medizinische und technische Anwendungen realisieren.

BizLink verarbeitet zahlreiche Thermoplaste, Elastomere und thermoplastische Elastomere für seine maßgeschneiderten Kabel-Entwicklungen. Bei Silikonkabeln für anspruchsvolle industrielle, medizinische oder infrastrukturelle Anwendungen, sowie für elektrische Haushaltsgeräte setzt das Unternehmen sowohl flüssiges LSR (Liquid Silicone Rubber) als auch festes HTV (High-Temperature-Vulcanized Silicone) ein. Im Fall eines zukünftig möglichen Verbots von Fluorpolymeren, Teil der sogenannten PFAS, könnte Silikon für bestimmte Kabelkonstruktionen eine Alternative sein: Zum Beispiel, wenn Temperaturbeständigkeit und Flexibilität eines Kabels wichtiger sind als ein minimaler Durchmesser und Kerbfestigkeit, oder wenn die Reibung zwischen Einzeladern bei fester Verlegung kein Problem darstellt.

BizLink verfügt über die Kompetenz nicht nur kundenspezifische Kabelsysteme, sondern auch die verwendete Meterware exakt für die jeweilige Anwendung zu optimieren. So können Verbindungslösungen von BizLink die Langlebigkeit, Funktion und Zuverlässigkeit von industriellen, medizinischen und anderen Geräten absichern. Die anwendungsbedingten Anforderungen und Spezifikationen, wie zum Beispiel Beständigkeiten gegen elektrische, elektromagnetische, mechanische, thermische und chemische Störeinflüsse, bestimmen Kabelsystem- und Kabelaufbau, sowie die Auswahl der verwendeten Materialien.

In der Herstellung individueller Spezialkabellösungen für medizintechnische Anwendungen realisiert BizLink anspruchsvolle Kundenanforderungen neben vielen anderen Werkstoffen vorzugsweise mit LSR. Bei Silikonkabeln für Geräte in der Mess- und Regeltechnik, Sensorik, dem Maschinen- und Anlagenbau oder bei Strom- und Steuerungskabeln für elektrische Geräte (der sogenannten „weißen Ware”) kommt hingegen überwiegend HTV zum Einsatz.

„Oft fragen unsere Kunden nach Verbesserungen von bestehenden Kabelkonstruktionen oder Standardkabeln. In vielen Fällen konnten wir spannende Leistungsverbesserungen realisieren, sogar mit Kostenvorteilen.” sagt Dr. Lorenzo Quarantelli, Managing Director von BizLink Silitherm s.r.l. „Unsere Silikonkabel bestechen vor allem durch eine hohe Flexibilität und Hitzebeständigkeit.”

Silikon als Alternative für Fluorpolymere

Silikon hat im Vergleich zu Fluorpolymeren eine höhere Flexibilität und eine ähnliche Temperaturbeständigkeit von -60°C bis 200°C. Als halogenfreies Material entwickelt es im Brandfall zudem keine toxischen Gase. Nicht zuletzt sind Silikonkabel im direkten Vergleich zu Fluorpolymeren unter Umständen auch kostengünstiger. Im Hinblick auf Flammwidrigkeit, elektrische Eigenschaften (keine hohen Datenraten) und Spannungsfestigkeit, Reibung/Abrieb, dynamische und mechanische Eigenschaften, Wanddicke (mindestens 0,3 mm für Extrusion; 0,4 mm UL & 0,6 mm VDE für 300/500 V) und Kerbfestigkeit reichen Silikonkabel allerdings nicht an Kabel heran, die mit Fluorkunststoffen hergestellt werden. Auch eine Chemikalienresistenz ist im Einzelfall zu prüfen.

Also: Silikon kommt bei Kabel-Bestandteilen als alternativer Werkstoff zu PTFE, FEP, ETFE oder PFA (PFAS) in Betracht, wenn Kabelaufbauten nicht sehr komplex, und Flexibilität und/oder Hitzebeständigkeit entscheidend für die Spezialkabel-Konstruktion sind.

Auch wenn Silikon nicht der geeignete Werkstoff ist - beispielsweise wenn Kabeldurchmesser, Ausgasung, Abrieb oder Gleiteigenschaften (auch im Kabel-Inneren) die maßgeblichen Anforderungen bei der Kabelkonstruktion sind – kann BizLink bei der Wahl alternativer Werkstoffe, wie zum Beispiel PP oder TPE unterstützen, um Fluorkunststoffe zu ersetzen.

Ohne Zweifel muss jedes Kabel in allen Bestandteilen neu aufgebaut werden, um die bisherigen Eigenschaften mit „PFAS-freiem” Material sicherzustellen. BizLink verfügt über das notwendige Fachwissen zu alternativen Werkstoffen und Konstruktionsmöglichkeiten, sowie die Verfahrenstechnik, um gewünschte Eigenschaften „PFAS-frei” umzusetzen. Individuelle Lösungsmöglichkeiten sind im Einzelfall zu prüfen, und BizLink ist für seine Kunden da, um dies zu tun.

*Umfang und Zeitpunkt eines PFAS-Verbots stehen noch nicht fest. BizLink setzt sich in der Diskussion über ein mögliches Verbot für eine differenzierte Betrachtung der Werkstoffe ein. Aktuell existiert kein kommerziell verfügbares Material, welches alle Eigenschaften von PFAS-haltigen Werkstoffen vollumfänglich erfüllen kann, die zur Abdeckung der Anforderungen an kundenspezifische Kabel in wichtigen industriellen, medizinischen und anderen Anwendungen notwendig sind.

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