Nachhaltige urbane Luftmobilität beschleunigen Neue Materiallösungen für fliegende Autos

An den Start dank neuer Materialien: Covestro und der chinesische Autohersteller GAC arbeiten zusammen, um fliegende Autos marktreif zu machen.

Bild: GAC
08.01.2025

Der deutsche Werkstoffhersteller Covestro kooperiert mit Govy Technology, einer Tochtergesellschaft der Guangzhou Automobile Group (GAC), um gemeinsam die Entwicklung neuer Materialien für fliegende Autos voranzutreiben – insbesondere für elektrisch startende und landende Flugzeuge (eVTOL). Ziel der Partnerschaft ist es, eine effizientere und nachhaltigere urbane Mobilität in der Luft durch den Einsatz moderner Materiallösungen zu fördern.

Covestro ist eines von acht Unternehmen, die eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MOU) für diese Zusammenarbeit unterzeichnet haben. Neben Covestro sind darunter weitere Partner aus den Bereichen KI, Informationstechnologie für Tiefflug oder Anbieter für Kohlefaser-Verbundwerkstoffe. Das MOU wurde mit Govy geschlossen, einer neu gegründeten Tochtergesellschaft von GAC, die sich der Entwicklung von eVTOL-Flugzeugen widmet. Als wichtiger Partner in diesem ambitionierten Projekt bringt Covestro seine Expertise in Hochleistungsmaterialien und nachhaltigen Lösungen für die Weiterentwicklung von fliegenden Autos der nächsten Generation ein.

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„Unsere Zusammenarbeit mit GAC stellt einen bedeutenden Schritt zur Transformation der urbanen Luftmobilität dar. Durch die Nutzung der Expertise von Covestro bei nachhaltigen und innovativen Materialien und GACs Führungsrolle in der Entwicklung fliegender Autos sind wir in der Lage, gemeinsam zu Lösungen zu kommen, um die Möglichkeiten des urbanen Transports neu zu definieren“, sagte Lily Wang, Leiterin der Geschäftseinheit Engineering Plastics bei Covestro.

„Wir sind entschlossen, bisherige Grenzen der Innovation zu überwinden und die Zukunft der Mobilität so bald wie möglich Realität werden zu lassen“, sagte Su Qingpeng, Geschäftsführer von Govy. „Die Partnerschaft mit Covestro und anderen Branchenführern ermöglicht es uns, die Entwicklung unserer fliegenden Autos zu beschleunigen und sichere, nachhaltigere und bahnbrechende Transportlösungen für urbane Umgebungen zu schaffen.“

Fortschrittliche Entwicklung

China allgemein macht bedeutende Fortschritte in der Entwicklung von eVTOL-Flugzeugen und nutzt dabei beispielsweise seine heimischen Entwicklungen in der Batterietechnologie, um diese Neuerungen in urbane Transportsysteme zu integrieren. Das Potenzial von Flugautos, städtische Staus zu reduzieren, Umweltverschmutzung zu verringern und die Konnektivität zu verbessern sorgt für einen besonderen strategischen Fokus auf dem Thema. Die Verbraucherwünsche nach effizienten Transportmitteln und die Ziele der Regierung für technologische Innovation und nachhaltige Stadtentwicklung sind auf gleicher Linie. Da die von GAC entwickelten Flugautos elektrisch betrieben werden, sind sie für kurze Strecken im Stadtverkehr konzipiert. Aktuelle Modelle bieten Reichweiten von wenigen hundert Kilometern, sodass sie für Pendlerfahrten zwischen Städten geeignet sind.

Im Rahmen der Vereinbarung werden Covestro und Govy in mehreren Schwerpunktbereichen zusammenarbeiten. Zu den wichtigsten Initiativen gehören die Entwicklung neuer Polycarbonat-Verglasungslösungen zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung hoher Leistungs- und Sicherheitsstandards sowie die Erforschung von Materialien für intelligente und effiziente Beleuchtungssysteme, die auf die einzigartigen Anforderungen von eVTOL-Flugzeugen zugeschnitten sind. Die Zusammenarbeit wird sich auch mit Hochleistungsmaterialien befassen, die eine nahtlose Integration von smarten Systemen und Komponenten wie Displays ermöglichen. Ein starker Schwerpunkt wird zudem auf kohlenstoffarme Lösungen gelegt, wobei Materialien mit per Massenbilanzierung attribuiertem, bio-zirkulärem Inhalt und recycelten Rohstoffen verwendet werden sollen. Damit soll der CO2-Fußabdruck der Fahrzeuge an sich reduziert werden.

Bei der Zeremonie zur Unterzeichnung der Vereinbarung wurde ein Flugauto-Prototyp enthüllt, der eine Reichweite von 200 km hat, die er in nur 40 Minuten überwinden kann. Der Prototyp integriert Eigenschaften von Starrflüglern und Drehflüglern und kombiniert damit sowohl die Effizienz des konventionellen, flugzeugähnlichen Vorwärtsflugs als auch die Vielseitigkeit des vertikalen Starts und der Landung von Hubschraubern. Die Vorbestellung solcher Modelle soll ab 2025 möglich sein und eine neue Ära im Personen- und Stadtverkehr einläuten.

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