Invertierte Perowskit-Solarzellen Neuer Rekord bei Mini-Solarmodulen

Diese Entdeckung ist ein wichtiger Schritt, um die Effizienz und Haltbarkeit von Solarzellen weiter zu verbessern und so die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen zu verringern.

Bild: iStock, DiyanaDimitrova
17.05.2023

Eine neu entwickelte molekulare Lochtransportschicht kann die Leistung von invertierten Perowskit-Solarzellen und Mini-Modulen auf Weltrekordwerte steigern. Zudem zeigten die Solarzellen eine bemerkenswerte Stabilität unter Betriebsbedingungen.

Die Energieausbeute über die Lebensdauer von Solarzellen zu verbessern, ist ein wichtiger Faktor, um unabhängig von fossilen Energiequellen zu werden. Invertierte Perowskit-Solarzellen sind in dieser Hinsicht besonders vielversprechend, da sie einfach und billig herzustellen sind und ihre Stabilität mehrere Testanforderungen der International Electrotechnical Commission (IEC) erfüllt.

Neuartige Ladungstransportmaterialien

Im Gegensatz zu Solarzellen mit klassischer Struktur ähneln invertierte Perowskit-Solarzellen den organischen Solarzellen, anstelle der organischen Absorberschicht wird eine Schicht aus Perowskit verwendet. Um diese Art von Solarzellen haltbarer zu machen und ihre Energieausbeute über die Lebensdauer weiter zu erhöhen, müssen neuartige Ladungstransportmaterialien entwickelt werden, welche die Verluste an den Grenzflächen verringern.

Fangyuan Ye, Doktorand an der East China University of Science and Technology (ECUST) und Gastwissenschaftler an der Universität Potsdam, ist einer der Erstautoren und hat gemeinsam mit Prof. Dieter Neher und Dr. Martin Stolterfoht in der PotsdamPero Group zu Perowskit-Solarzellen geforscht.

Die Autoren entwickelten eine neuartige Lochtransportschicht, die auf einer selbstorganisierten Monolage aus amphiphilen Molekülen basiert, also auf Molekülen, die sowohl hydrophil (wasserlöslich) als auch hydrophob (wasserabweisend) sind. „Die neu entwickelten amphiphilen Moleküle bilden eine stark benetzende Basis für die Perowskitschicht. Das verbessert die Morphologie und Kristallisation des Perowskits an der unteren Grenzfläche zu den Lochtransportschichten, was die Rekombinationsverluste an der Grenzfläche verringert“, erklärt Stolterfoht.

Die resultierenden Perowskitschichten emittieren 17 Prozent des einfallenden Lichts unter Leerlauf-Bedingungen und ermöglichten die Herstellung von Perowskit-Solarzellen mit einem zertifizierten Rekord-Wirkungsgrad von 25,4 Prozent. Darüber hinaus erreichten 10 m2 große Mini-Module bereits einen Wirkungsgrad von 22 Prozent und eine bemerkenswerte Stabilität unter Betriebstestbedingungen.

Bildergalerie

  • Oben rechts: Kontaktwinkel der Perowskitlösung auf der selbstorganisierten Monoschicht. Unten rechts: PL-Emission eines Perowskit-Films.

    Oben rechts: Kontaktwinkel der Perowskitlösung auf der selbstorganisierten Monoschicht. Unten rechts: PL-Emission eines Perowskit-Films.

    Bild: Yongzhen Wu und Martin Stolterfoht

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