Diese Technologie, bei der der Push-Pull-Mechanismus den herkömmlichen Schraubverschluss ersetzt, bietet verschiedene Vorteile und sorgt auch in rauen Umgebungsbedingungen für eine sichere, zuverlässige und bedienerunabhängige Verriegelung zwischen Feld- und Gerätesteckverbindern. Da Push-Pull-Steckverbinder lediglich eingesteckt werden, liefern sie reproduzierbare Verbindungen inklusive der geforderten Schock- und Vibrationsfestigkeit. Einrastende Ausführungen erübrigen das korrekte Anzugsdrehmoment und vermeiden montagebedingte Fehler.
Yamaichi Electronics hat für seinen Lösungsansatz zwei Technologien unter ein Dach gebracht: Er hat das Prinzip der Push-Pull-Verriegelungsmechanik in M12-Bauformen gepackt. Die daraus resultierenden und weiterentwickelten Push-Pull-Versionen bieten Verriegelungen, die nicht größer als eine Standard-Ausführung des M12-Steckers mit Gewinde sind. Bauraum und Platzbedarf unterscheiden sich also nicht von denen eines Standard-M12-Steckverbinders.
Ausgangsbasis war das Know-how, das sich der Anbieter in den vergangenen Jahren unter anderem im Bereich seiner Y-Circ-P-Steckverbinder-Serie erarbeitete. Diese Steckverbinder sind kürzer und leichter als andere vergleichbare Steckverbinder. Abhängig von Steckertyp und -größe beträgt die Längendifferenz bis zu 20 Prozent. Auch hier stand die Miniaturisierung im Fokus. Schlussendlich kombinierte der Verbindungs-Spezialist seine M12-Steckverbinder-Produktfamilie Y-Circ M mit seiner Push-Pull-Serie Y-Circ P und entwickelte daraus die Variante M12-Push-Pull.
Beim neuesten Steckverbinder-Typ mit der Bezeichnung Y-Circ M Push-Pull ersetzt der Push-Pull-Mechanismus aber nicht nur eins zu eins den herkömmlichen Schraubverschluss; darüber hinaus erfolgt die Verriegelung des M12 automatisch beim Stecken, wozu im Gegensatz zu anderen Marktvarianten nicht einmal eine halbe oder viertel Umdrehung erforderlich ist. Bei dieser Push-Pull-Variante ist das fehlerhafte Stecken, das bei herkömmlichen M12-Steckern zum Beispiel durch ein falsches Drehmoment ein Risiko darstellen kann, so gut wie ausgeschlossen.
Derlei komfortable Steckverbinder eignen sich insbesondere für Applikationen, bei denen wenig Platz zur Verfügung steht oder sich das Verschrauben aufgrund der Zugänglichkeit zur Schnittstelle als problematisch erweist – wie etwa in der Automatisierungstechnik und im Anlagenbau. Sie ermöglichen aber nicht nur höhere Steckzyklen im Vergleich zu herkömmlichen Schraubverschlüssen. Weitaus entscheidender ist das schnelle, einfache und zuverlässige Stecken und Entriegeln in engen und prekären Räumen und Umgebungen.
Rückwärtskompatibilität
Der Hersteller hat im selben Zuge für Rückwärtskompatibilität gesorgt. Die Schnellverriegelung ist in den aktuellen Entwicklungen in den Kabelsteckverbinder integriert. Jedoch erst in Verbindung mit der entsprechenden, speziellen Buchse ist die Nutzung des Push-Pull-Mechanismus möglich. Diese Buchse ist so ausgelegt, dass sie zusätzlich auch jeden Standard-M12-Stecker mit Gewinde aufnimmt. Das Konzentrieren auf reine Rückwärtskompatibilität vermied Kompromisse wie etwa in punkto Robustheit im Feld, Größe und Kosten, die bei einer Kompatibilität in beiden Richtungen notwendig gewesen wären.
Die Isolatoren und Kontakte des neuen M12-PushPull-Steckverbinders, der in gerader sowie gewinkelter Form verfügbar ist, entsprechen dem Standard IEC 61076-2-101/109. Das Design erlaubt die Wasserdichtigkeit bis mindestens IP65/67. Derzeit lassen sich M12-Steckgesichter mit A-Kodierung (fünf- und achtpolig) sowie B-, D- und X-Kodierung realisieren. Damit sind Highspeed-Datenübertragungen bis zu 10 GBit/s möglich, die auch für künftige Datenübertragungsaufgaben in Industrie- und Data-Networking-Applikationen ausreichend Reserven bieten.
Die M12-, Push-Pull- und die neuen M12-Push-Pull-Steckverbinder fertigt Yamaichi Electronics in Deutschland - wie auch die Kabelkonfektionierung „Made in Germany“ ist. Kunden können somit innerhalb kurzer Zeit Einzelprodukte aber auch komplette Kabelkonfektionen aus einer Hand beziehen. Das können diverse Rundsteckverbinder ebenso sein wie RJ45-Typen aus der unternehmenseigenen Fertigung. Derzeit laufen die Finalisierung der Produktentwicklung und die Qualifikation nach M12-Standard – erste Varianten sind noch im Jahr 2017 verfügbar.
Weitere Varianten in Planung
Aufgrund der schnellen Marktakzeptanz der PushPull-Steckverbinder und der wachsenden Anforderungen an die Verbindungstechnik, sind weitere Varianten für bereits konkrete Applikationen in Planung. Zu den treibenden Anforderungen zählen die anhaltende Miniaturisierung, höhere Packungsdichten, höhere Polzahlen und neue Funktionen. In Zukunft nehmen aber auch die mechanischen, elektrischen, ökonomischen und Umweltanforderungen an die Verbindungstechnik zu. Diese sind angetrieben von zunehmend mehr Embedded-Elektronik-Lösungen, steigenden Stromstärken und Spannungen sowie den Möglichkeiten, Kleinsignale und analoge Signale mit hohen Geschwindigkeiten in elektrisch gestörten Umgebungen zu übertragen.