Der Erfolg einer Lösung basiert auf dem genauen Verständnis der Wertschöpfungsketten. Dieses Verständnis erfordert Marktinformationen und die Kenntnis der Techniktrends. Zudem sollte man die Fähigkeit besitzen, entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, die dann konsequent auf Seiten der Entwicklung, der Produktion und des Vertriebs umzusetzen sind. Diese Erkenntnis gilt auf allen Ebenen der industriellen Produktion – und deshalb auch und gerade in der Verbindungstechnik.
Um das Verständnis für die jeweiligen Branchen zu vertiefen, hat sich auch im Bereich der Verbindungstechnik das Branchen- oder Marktmanagement seit den 90-er Jahren mehr und mehr durchgesetzt. Jede Branche zeichnet sich dabei durch bestimmte Charakteristika aus. In der Automatisierungstechnik und dem Maschinenbau spielen hohe Datenraten, Miniaturisierung und Servicefreundlichkeit eine große Rolle. In der Bahntechnik sind die Anwendungsfälle durch hohe Anforderungen an die Vibrations- und Schockfestigkeit, raue Umgebungsbedingungen sowie das Thema Gewichtsreduzierung gekennzeichnet. Verbindungselemente in der Medizintechnik dürfen oftmals nicht magnetisch sein; in der Telekommunikation spielt das Thema Filtertechnik immer noch eine große Rolle, damit Störspannungen bereits durch die Schnittstellen-Steckverbindungen eliminiert werden. Im Bereich der Lebensmittelindustrie wiederum ist es von entscheidender Bedeutung, dass man die hygienischen Aspekte sowie die Resistenz gegenüber eingesetzten Reinigungsmitteln berücksichtigt.
Die Beachtung der Technologietrends spielte schon immer eine wichtige Rolle für die Zukunftsfähigkeit der Produktpalette. In der Verbindungstechnik führt dies dazu, dass hybride Systeme für Leistung, Signale und Daten immer mehr Einsatzbereiche finden, da sie es ermöglichen, Material und Gewicht einzusparen und die Sicherheit der zu verbindenden Systeme erhöhen. Des Weiteren ersetzen standardisierte Bussysteme und flexible Netzwerke mehr und mehr proprietäre Lösungen. Höhere Datenraten bei gleichzeitiger Miniaturisierung der Verbindungselemente im geschützten Zustand (IP 67 oder höher) erfordern immer neue Lösungen im Bereich der elektrischen und/oder optischen Verbindungstechnik.
Die Praxis zeigt dann, wie sich die Produkte in Bezug auf Zuverlässigkeit, Handhabung, Servicefreundlichkeit und optischen Eindruck bewähren. Gerade das Thema Design nimmt in der Verbindungstechnik an Bedeutung zu, da die Komponente in den von außen sichtbaren Einsatzfeldern in das Gesamtbild des Endproduktes integriert werden muss. Somit erfordert die erfolgreiche Vermarktung der Verbindungstechnik neben den Marktkenntnissen und den Technologietrends eben auch Anwenderwissen. Dieses Wissen ermöglicht es den Herstellern dieser Produkte, die richtige Anschlusstechnik (beispielsweise Crimp-, Löt-, Einpress- oder Schraubtechnik) und die richtige Verriegelungstechnik (zum Beispiel Bajonett, Bügel, Schraub oder Schnellverriegelung) auszuwählen sowie ganz speziellen Anforderungen gerecht zu werden, wie etwa der Visualisierung des Betriebszustandes (360°-LED-Beleuchtung).