Die insgesamt abgesetzte Gasmenge wuchs 2018 um fast 20 Prozent gegenüber 2017. Über 28.000 Kunden vertrauen mittlerweile auf Gas mit dem Biogaslabel der Umweltverbände, Tendenz weiter steigend.
„Wer echtes Biogas beziehen will muss darauf achten, keiner Mogelpackung aufzusitzen“, erläutert Marcus Bollmann, Vorstandsmitglied des Grüner Strom Label e.V. „Genauso wie der Begriff Ökostrom, ist auch der Begriff Biogas gesetzlich nicht geschützt. Damit Verbraucherinnen und Verbraucher nicht getäuscht werden, braucht es eine unabhängige Kontrollinstanz für umweltverträgliches Biogas.“
Biogasgewinnung
Die Grünes Gas-zertifizierten Produkte garantieren eine umweltverträgliche Biogasproduktion über die gesamte Produktionskette hinweg. Das Biogas wird aus biogenen Reststoffen, wie Küchenabfällen, Grünschnitt oder Abfall aus der Biotonne, sowie Klärschlamm gewonnen. Im jährlich stattfindenden Zertifizierungsprozess wird zudem Wert auf eine regionale Verarbeitung der Ausgangsstoffe gelegt, um lange Transportwege zu verhindern, CO2-Emissionen einzusparen und die regionale Wertschöpfung zu stärken.
„Eine ökologisch gute Wahl trifft man nur dann, wenn Biogas enthalten ist, das unter strengen Umweltauflagen produziert wird. Das garantiert das Grünes Gas-Label seit mittlerweile fünf Jahren“, erklärt Bollmann weiter. Das Biogaslabel wurde von Umwelt- und Verbraucherverbänden ins Leben gerufen. Es ist das einzige Gütesiegel für Biogas in Deutschland, das von führenden Umweltverbänden wie Nabu, Bund und Eurosolar getragen und empfohlen wird.
Zertifizierte Bezugsquellen
Wenn ein Anbieter das Label verwenden möchte, prüft ein unabhängiges Institut, ob die Kriterien eingehalten werden. Diese fachkompetente Kontrolle übernimmt DVGW CERT. Mittlerweile lassen drei Energieanbieter Biogastarife durch das Grünes Gas-Label prüfen.
Liste aller zertifizierten Biogastarife
Für 2019 rechnen die Grünes Gas-Anbieter weiterhin mit einem starken Wachstum: Nach vorläufigen Schätzungen wird der Gesamtgasabsatz auf fast 420 Millionen kWh steigen, was einem Zuwachs um 22 Prozent entsprechen würde. Der Anteil an umweltverträglich produziertem Biomethan wird voraussichtlich bei rund 67 Millionen kWh, circa 16 Prozent, liegen.