Über die letzten Jahre gewann der 3D-Druck immer mehr an Popularität. Das Konzept der additiven Fertigung bringt zunehmend mehr Möglichkeiten, verschiedenste Dinge, von groß bis klein, schnell und von selbst anzufertigen. Auch das Konzept der solarbetriebenen 3D-Drucker ist bereits bekannt: Der deutsche Designer Markus Kayser verwendete bereits 2010 einen Solar-3D-Drucker, um in der Wüste Sand in Glas umzuwandeln.
Mit Sonnenstrahlen drucken
Mazher Mohammed, Ingenieur von der Deakin Universität in Australien, und seine Kollegen entwickelten einen Drucker, der in sonnenreichen Gebieten Strom erzeugen und in seiner eigenen Batterie speichern kann. Somit kann er laut den Vorstellungen des Ingenieurs eigenständig arbeiten und ist von keinem öffentlichen Elektrizitätsnetz abhängig.
Kunststoffabfall sinnvoll verarbeiten
Noch verbreiteter als der 3D-Druck ist leider die Verschmutzung durch Plastikabfälle. Dem entgegenwirken wollen die Forscher, indem sie Plastikmüll zu Pellets pressen. Aus diesen können sie wiederum dünne Fäden schmelzen, die als Filament für den 3D-Drucker dienen.
Die Vorteile liegen laut Mazher Mohammed darin, dieses Verfahren auch in armen Gegenden nutzen zu können. Statt die Umwelt dort zu verschmutzen, wird der Kunststoffabfall sinnvoll wiederverwertet, um die - in armen Regionen oft ausbaubedürftige - Wasserversorgung sicherzustellen.
Erste Testläufe
Das neuartige Verfahren soll zuerst auf den Salomon Inseln im Pazifik getestet werden - und zwar, um Wasserleitungen aufzubauen, zu reparieren und zu ersetzen. Auch Rohre, Hähne und Vorratsbehälter können von dem 3D-Drucker hergestellt werden. Die Umweltverschmutzung ist laut Mohammed auf den Salomon Inseln extrem hoch. Die Straßen seien von Plastikmüll übersät und dieser gelange dann ins Meer, wo er das marine Leben tötet.
Finanzierung durch Investoren
Finanziert wird das Projekt 3D Wash (Water, Sanitation and Hygiene) zurzeit per Crowdfunding. Von den 30.000 australischen Dollar, die benötigt werden, haben Investoren bereits 18.000 aufbringen können. Sollte sich das Projekt bewähren, will das Forscherteam das Einsatzgebiet so schnell wie möglich erweitert.