Selbstcheck zur Verfahrenseffizienz Wie ressourcenschonend sind Ihre Fertigungsprozesse?

Nach Beantwortung der fünf Fragen erhält der Anwender eine Auswertung nach dem Ampel-Prinzip.

12.11.2018

Eine Umstellung auf das endabmessungsnahe Ur- und Umformen kann dazu beitragen, das Bearbeitungsvolumen im Fertigungsprozess deutlich zu senken und dadurch Ressourcen einzusparen. Das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) bietet neuerdings einen Ressourcencheck an, der kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) dazu anregen soll, die Effizienz ihrer Fertigungsprozesse zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Ur- und umformende Verfahren finden in zahlreichen Industriebereichen Anwendung, da mit ihnen ein breites Spektrum an Materialien wie Metalle, Legierungen und Kunststoffen verarbeitet werden kann. Das endabmessungsnahe Ur- und Umformen bietet laut dem VDI ZRE im Vergleich zum herkömmlichen Fertigungsprozess einen entscheidenden Vorteil: Ein Bauteil muss im weiteren Produktionsverlauf nur noch unwesentlich bearbeitet werden. Das bedeutet, dass das Bauteil dem Endprodukt bereits wesentlich näher ist, als das bei klassischen Verfahren der Fall ist.

Zum endabmessungsnahen Urformen zählen beispielsweise Gieß- und additive Verfahren, wie etwa der 3D-Druck. Das den KMUs zur Verfügung stehende Material soll demnach durch eine Umstellung hin zum endabmessungsnahen Fertigen optimal ausgenutzt werden können.

Abfälle vermeiden

Der Ressourcencheck des VDI ZRE orientiert sich an den individuellen Anforderungen des Unternehmens. Der Anwender beantwortet zuerst fünf Fragen. Es gilt herauszufinden, in welchen Bereichen des Fertigungsprozesses das Einsparpotenzial besonders groß ist. Dabei geht es etwa um die bisherige Produktgestaltung oder die Auswahl des Fertigungsverfahrens mit dem Fokus auf die zukünftig möglichst ressourcenschonendste Umsetzung. Die Antworten werden anschließend nach dem Ampelprinzip ausgewertet.

Nach der Beantwortung der Fragen erhält der Anwender Checklisten und dazu passende Praxisbeispiele. Der Ressourcencheck zeigt in der Folge Möglichkeiten auf, wie mit endabmessungsnaher Fertigung Abfälle vermieden werden können. Vor allem das Reduzieren der Ausschuss- und Nacharbeitsquote soll dabei großes Einsparpotenzial bieten.

Ein Beispiel ist das Forschungsprojekt HiPerLS: Hier wurde versucht, das additive Verfahren Laser-Sintern prozesstechnisch weiterzuentwickeln. Durch das Projekt konnte das Verfahren für Kleinserien so verbessert werden, dass es sich jetzt prozesssicher und wirtschaftlich für die Kleinserienfertigung eignet.

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Der Ressourcencheck zum Thema Endabmessungsnahes Ur- und Umformen ist auf der Website des VDI ZRE kostenlos abrufbar.

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