Virtual Reality kennen die meisten sicher von Bildern, auf denen Personen die bekannten und etwas klobigen Brillen tragen – in der Fachsprache „Head-mounted Display“ genannt. Jüngst wurde das Thema durch Mark Zuckerberg und dessen Meta-Konzern befeuert, die eine Zukunft der sozialen Netzwerke in virtuellen Umgebungen – dem Metaverse – heraufbeschwören. Es ist eine Art Matrix, in der die Regeln des sozialen Zusammenlebens neu ausgehandelt werden könnten. Virtuelle Welten sind aber nicht nur für Hollywood oder Tech-Konzerne interessant, sondern auch für die Forschung. Denn sie ermöglichen Forschungsfragen und Studiensettings, die ohne VR kaum denkbar, geschweige denn möglich wären.
Mixed Reality und Wissenschaft
Zum Beispiel beschäftigt sich ein Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs „Hybrid Societies“ der Technischen Universität Chemnitz mit der Frage, wie Eigen- und Fremdwahrnehmung bei bionischen Prothesen wirken. Dafür haben die Forscherinnen und Forscher einen virtuellen Unterarm entwickelt, der in Mixed Reality durch eine bionische Prothese ersetzt werden kann. Sind wir also auf dem Weg zum Techno Sapiens – dem technologischen Menschen?
Mit Prof. Dr. Guido Brunnett, Inhaber der Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung der TU Chemnitz und Dr. Daniel Pietschmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienforschung an der TU, begegnet Moderator Johannes Schmidt zwei Forschern, die sich aus ganz verschiedenen Perspektiven mit der Integration von VR- und AR-Lösungen beschäftigen. Gemeinsam befassten sie sich mit der Frage nach den Grundlagen der Mixed Realities und erörterten die Frage, wie die Forschung von virtuellen Umgebungen profitiert. Das Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Arbeit des Sonderforschungsbereiches an ein breiteres Publikum zu richten und die Forschung an Interessierte heranzuführen.