Neben der etablierten X-Serie, haben Sie jetzt mit dem Netzwerkanalysator SNA5000A ein erstes Gerät der neuen A-Serie am Start, mit der Siglent den Markt aufmischen will. Wie unterscheiden sich die zwei Serien voneinander?
Einer der Hauptunterschiede ist die Leistungsfähigkeit. Die Spezifikationen der A-Serie liegen über den der X-Serie. Damit können durchgehend Anwendungen im professionellen Bereich adressiert werden. Mit der A-Serie fokussieren wir auf eine völlig neue Kundengruppe, die eben auch anderen Anforderungen an die Messtechnik, die Applikationsunterstützung und den Service hat. Bei der X-Serie steht das Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund. Bei den A-Serie-Geräten werden wir viel stärker auf die Kundenbedürfnisse eingehen. Wichtige Anforderungen sind zum Beispiel, dass ein Messgerät die Arbeit erleichtert und auch effizienter macht oder dass mögliche Probleme im Design schnell lokalisiert und behoben werden können. Der Preis spielt erst im zweiten Schritt, bei den Verhandlungen, eine Rolle. Die A-Serie-Geräte sind mit der hohen Leistungsfähigkeit, der optimierten Bedienung und der guten Ausstattung bestens geeignet, den Entwickler beim Lösen seine Aufgaben zu unterstützen und die Effizienz zu erhöhen.
Siglent ist bekannt als Lieferant preiswerter, zuverlässiger Messgeräte. Mit der neuen A-Serie adressieren Sie den professionellen Markt. Was machen Sie bei diesen Geräten anders?
Diese Geräte sind leistungsstärker und auch in einem etwas höheren als dem gewohnten Preissegment angesiedelt. Neben den Geräten an sich, haben wir auch beim Vertriebskonzept, beim Service und Support einige Veränderungen durchgeführt, sodass wir unsere Kunden noch wesentlich besser betreuen und versorgen können.
Welche neuen Features machen die A-Serie so außergewöhnlich beziehungsweise was können die Kunden von den neuen Systemen erwarten?
Der SNA5000A Vektornetzwerkanalysator ist technisch gut ausgestattet und gut durchentwickelt. Die Spezifikationen können sich sehen lassen und sind in jeder Hinsicht konkurrenzfähig. Zusätzlich hat das Gerät in seiner Klasse den größten Touchscreen bei der gleichzeitig kleinsten Standfläche und einem niedrigen Gewicht. Damit nimmt das Gerät wenig Platz auf dem Labortisch in Anspruch, ist portabel und der große und flexibel konfigurierbare Bildschirm ermöglicht eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten Messungen. Das intuitive Bedienkonzept macht das Arbeiten einfach und schnell.
Mit der Einführung der neuen A-Serie ändern sich auch die Dienstleistungen und Services bei Siglent. Welche?
An dieser Stelle haben wir viel investiert, optimiert und auch Personal aufgebaut. Ein guter und schneller Service ist kaufentscheidend. Die Geräte sind im professionellen Einsatz, daher müssen Fragen schnell beantwortet werden oder der Service das Problem schnell beheben. Diese Anpassungen und Verbesserungen kommen natürlich auch unseren X-Serie-Kunden zu Gute.
Die A-Serie adressiert ein völlig neues Marktsegment. Ist da nicht zusätzliches Know-how notwendig?
Sehr richtig. Wir haben in den letzten Jahren bereits viel gelernt und ein Verständnis dafür aufgebaut. Unsere Kollegen in Europa und Amerika bringen bereits alle viel Erfahrung mit. Zudem wurden und werden noch mehrere Technologieschulungen intern von unseren Produktmanagern durchgeführt.
Werden diese Systeme über Ihr bekanntes Partnernetzwerk vertrieben oder planen Sie da ebenfalls Neuerungen?
Wir werden an dem System des Vertriebs über unsere Partner generell nichts ändern. Das heißt, wir werden unsere Geräte auch weiterhin nicht direkt vertreiben. Viele unserer Partner sind inzwischen technisch gut ausgebildet. Allerdings haben wir in Zusammenhang mit der Einführung der ersten A-Serie ein Assessment der Partner in Europa durchgeführt. Basierend auf verschiedene Kriterien haben wir A-Serie-Partner definiert. Zusätzlich haben wir geplant und bereits begonnen regelmäßige Schulungen durchzuführen, um diese Partner weiter zu qualifizieren und fit für die detaillierten, technischen Beratungsgespräche zu machen. Natürlich ist die Tür für alle heute nicht berücksichtigten Partner weiterhin offen.
Läutet Siglent mit der neuen A-Serie einen Strategiewechsel ein - weg von preiswerten Systemen hin zu neuen High-Class-Geräten?
Die Einführung der neuen Performance-Geräte ist vielmehr die logische Konsequenz die durch die Entwicklung in den letzten Jahren entstanden ist und weniger ein Strategiewechsel. Natürlich reden wir hier über eine neue Kundengruppe, welche wir nun adressieren und dies benötigt auch ein verändertes Mindset und somit auch eine angepasste Strategie. Nichtdestotrotz, werden wir weiterhin unsere preisleistungsstarken Systeme behalten und weiterentwickeln. Die Herausforderung für Entwicklung, Vertrieb und Marketing liegt darin, dass in zwei Kategorien gedacht werden muss, da unterschiedliche Klassen unterschiedliche Kunden ansprechen und die Kunden habe unterschiedliche Anforderungen. Ein bereits realisierter Ansatz sind entsprechende Projektteams die aber trotzdem gut vernetzt sind um auch Synergien nutzen zu können.
Welche Vorteile haben die Kunden von Ihrem Strategiewechsel?
Wie erklärt ist es kein genereller Strategiewechsel. Die A-Serie ist als eine Erweiterung des Angebots zusehen, mit dem Ziel einen weiteren Teil des Marktes adressieren zu können. Der Vorteil für die Kunden der X-Serie ist, dass sie ebenfalls von den Erweiterungen und Optimierungen im Service und Support profitieren können. Ferner besteht die Möglichkeit noch mehr Anwendungen mit Siglent Geräten adressieren zu können. Alles aus einer Hand hat den Vorteil, dass die Bedienkonzepte verwandt sind und Einarbeitungen kürzer ausfallen.
Sie entwickeln sich von einem reinen Geräteanbieter zu einem Lösungsanbieter. Welche Veränderungen sind dafür bei Siglent notwendig?
Der Schritt zum Lösungsanbieter benötigt zum einen eine gute Übersicht, das heißt eine höhere Flughöhe, um den Bedarf und die Marktentwicklung abschätzen zu können und zum anderen viel Spezial-Know-how für die Umsetzung. Da wir nicht alle Kompetenzen im Hause haben, sind wir bereits mit Systemintegratoren, Softwareentwicklern und Testhäusern in Kontakt, um über Kooperationen zu sprechen. Ziel ist für beide Seiten, eine Win-Win-Situation zu schaffen und am Ende auch unseren Kunden eine gute und passende Lösung zur Verfügung stellen zu können.
Welche weiteren Veränderungen wir es bei Siglent zukünftig sonst noch geben?
Es würde hier viel zu weit gehen, wenn wir bereits über ungelegte Eier sprechen würden. Wir gehen Schritt für Schritt voran und werden erst unsere aktuellen Aufgaben erledigen. Die weitere Entwicklung unserer Bekanntheit, die kommenden neuen Produkteinführungen in der A- und X-Serie und den weiteren Ausbau unseres EU-Teams sind bereits sehr herausfordernd.