AutoScout24 und Innofact haben eine repräsentative Umfrage zum Thema autonomes Fahren unter deutschen Autohaltern durchgeführt. Demnach sind die Lager der Befürworter und Gegner der neuen Technologie in etwa gleich groß, die skeptisch Eingestellten liegen aber leicht vorn.
So sprechen sich insgesamt 53 Prozent der deutschen Autohalter gegen die Zulassung autonom fahrender Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen aus, 47 Prozent sind dafür. Vor allem Frauen und Fahrende über 50 Jahren wollen dabei nichts von der neuen Technik wissen: 64 Prozent der Frauen gaben an, gut auf einen Computer am Lenkrad verzichten zu können, nur 36 Prozent begrüßen das autonome Fahren. Anders die Männer: Hier lehnen nur 42 Prozent der Befragten führerlose Autos ab, 58 Prozent sind für die Zulassung.
Kluft zwischen Jung und Alt
Deutlich wird der Bruch auch beim Blick auf die Generationen. So sind die Fahrenden bis zu einem Alter von 50 Jahren klar pro autonomes Fahren. Den meisten Zuspruch erhält die Technik in der Kohorte der 30- bis 39-Jährigen: Für 58 Prozent in dieser Altersgruppe sind selbstfahrende Autos eine Bereicherung, nur 42 Prozent sind anderer Meinung.
Anders sieht es die Generation 50+: Hier teilen 35 Prozent den Enthusiasmus des Verkehrsministers, 65 Prozent scheint es davor zu grausen, dass Autos durch Algorithmen gesteuert werden.
Jeder Dritte lieber selbst am Steuer
Was sind die Gründe für die Skepsis gegenüber dem autonomen Fahren? Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) sieht schlicht keinen Sinn darin und sagt: Ich will lieber selbst fahren. Vor allem für Frauen und Ältere ist das der entscheidende Punkt: 43 Prozent der Fahrenden im Alter ab 50 Jahren lehnen autonome Autos aus diesem Grund ab.
Zudem glauben 17 Prozent der deutschen Autohalter, dass die Technik zu mehr Unfällen führen wird. Und für 16 Prozent gehen die Investitionen, die in die Technologie fließen, in die falsche Richtung. Sie sagen: Wir sollten stattdessen Technik fördern, die die Umwelt schont.
Es gibt aber auch Gründe, die für das autonome Fahren sprechen. So hoffen 30 Prozent der Autohalter, dass die Technik langfristig zu mehr Verkehrssicherheit führen wird. Ein Viertel (24 Prozent) sieht zudem wirtschaftliche Gründe für die Zulassung autonomer Fahrzeuge in Deutschland und sagt: Der hiesige Automobilstandort darf bei dieser Technik nicht den Anschluss verpassen. Und 19 Prozent glauben, dass autonom gesteuerte Fahrzeuge sehr wohl einen positiven Aspekt auf die Umwelt haben werden.
Nur wenige zum Kauf bereit
Auch wenn viele deutsche Autohalter das autonome Fahren befürworten: Nur eine Minderheit (21 Prozent) würde sich tatsächlich auch ein solches Fahrzeug anschaffen. Im Einzelnen können sich das 27 Prozent der Männer vorstellen, aber nur 15 Prozent der Frauen.
Auch auf die zahlungsfähige Kundengruppe ab 50 Jahren sollte die Automobilindustrie nicht schielen: Nur zwölf Prozent der Generation Ü50 könnten sich vorstellen, ein entsprechendes Fahrzeug zu kaufen. Laut Umfrage wären VW, Mercedes, BMW & Co. somit bei den 30- bis 39-Jährigen besser beraten: 30 Prozent von ihnen hätten gerne ein Auto, das sie autonom ans Ziel bringt.
Die repräsentative Umfrage wurde unter 1.000 Autohaltern zwischen 18 und 65 Jahren vom 14. bis 15. Januar 2021 von Autoscout24 und Innofact durchgeführt.
