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PCIM Bunte Mischung statt Einzelthema

publish-industry Verlag GmbH Socionext Europe GmbH

Bild: CreativeNature, iStock
08.05.2015

Leistungselektronik, Antriebstechnik, Erneuerbare – klingt nach bekannten Inhalten in Verbindung mit der PCIM. Bisher fehlt das eine bestimmende Trendthema, das andere Messen in letzter Zeit prägte. Dass das nicht schlecht sein muss und welche Themen auf der PCIM eine große Rolle spielen werden, zeigen wir hier.

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Auf der Electronica 2014 und der Embedded World 2015 war das Internet of Things das alles bestimmende Thema. Auch Industrie 4.0 ist immer wieder ein heißer Kandidat. Solche starken Trendbegriffe bestimmen und verändern die Ausrichtung von Messen; geben die Gesprächsthemen vor, definieren die Auswahl der gezeigten Produkte. Im besten Fall stoßen sie damit neue Entwicklungen an, fördern einen intensiven Austausch und reizen noch Unbeleckte zu einer Auseinandersetzung. Der vom 19. bis 21. Mai in Nürnberg stattfindenden PCIM 2015 geht dieses umfassende Thema bis jetzt ab. Anhand der obigen Beispiele mag der ein oder andere dabei sicherlich aufatmen. Aber auch wer noch keine Pause vom Internet der Dinge braucht, kann beruhigt sein. Heißt doch das Fehlen eines umfassenden Trendthemas nicht, dass man sich auf eine uninteressante Messe einzustellen hat. Liegt ein solcher Schwerpunkt vor, richten Aussteller und Referenten ihr Programm häufig ganz auf diesen aus und vernachlässigen andere Inhalte. Teilweise werden auch Angebote, die mit der Materie eigentlich gar nichts zu tun haben, künstlich angepasst, nur um dem Thema zu entsprechen. Seine Abwesenheit ist deshalb für eine Messe in Wirklichkeit oft ein Vorteil. Das Messeangebot wird vielfältiger, und auch sonst untergegangene Nischenthematiken erhalten eine Chance.

GaN und Erneuerbare Energien

Auch ohne großes Trendthema zeichnen sich für die PCIM 2015 natürlich Schwerpunkte ab. Einer von ihnen ist, wenig überraschend, Galliumnitrid (GaN). Schon seit einigen Jahren wird dem Material ein enormes Potenzial bei der Herstellung von Leistungshalbleitern attestiert. GaN bietet aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften enorme Vorteile gegenüber Silizium. Elektronische Bauteile auf GaN-Basis sind leistungsfähiger, leichter zu kühlen und energieeffizienter. Stromversorgungen können damit sowohl kleiner als auch mit geringerem Gewicht konstruiert werden. Im bisherigen Jahresverlauf haben sich die GaN-Halbleiter produzierenden Unternehmen sehr umtriebig gezeigt. Anfang des Jahres konnte Infineon seine Übernahme von International Rectifier erfolgreich abschließen. Angekündigt oder umgesetzt wurden außerdem einige GaN-Produktkooperationen (u. a. Infineon mit Panasonic und Transphorm mit Fujitsu und ON Semiconductor). Im Veranstaltungskalender der Messe steht der Mittwoch ganz im Zeichen des GaN. Zwei Vortragsreihen, eine davon zum Einsatz von Galliumnitrid im Automotive-Bereich und eine Podiumsdiskussion beleuchten das Thema ausführlich.

Einen großen Raum werden auf der PCIM 2015 sicherlich auch die erneuerbaren Energien einnehmen. Denn auch wenn die Energiewende teilweise stockt, wird sie längst als Realität begriffen und von vielen Unternehmen als große Chance verstanden. Das ergab eine Umfrage des VDE unter seinen Mitgliedsunternehmen und von Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik. Nach dieser verfügt die Energiewende für 6 von 10 der Befragten über das größte Standortpotenzial für die Industrie in Deutschland. Auch zu den erneuerbaren Energien bietet die PCIM-Konferenz 2015 ein interessantes Vortragsprogramm. Sie beleuchtet das Thema mit einer Vortragsreihe, einem Seminar und zwei Poster Sessions.

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