Nach wie vor gelten elektronische Bauteile, Baugruppen und Geräte aus China als billig und minderwertig. Doch entspricht diese Pauschalisierung noch der Realität? Natürlich tummeln sich nach wie vor Hunderte zweifelhafter Billiganbieter auf dem Markt, die mit minderwertigen oder sogar gefälschten Bauteilen auf schnellen Gewinn aus sind. Daneben findet man im „Reich der Mitte“ aber auch immer mehr Unternehmen, die sich bei Qualität, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit ganz bewusst an westlichen Maßstäben orientieren. Diese Firmen bauen nicht nur preiswert nach, was der Massenmarkt verlangt, sondern erbringen immer häufiger auch technologische Spitzenleistungen.
Auch wenn es vielen Marktteilnehmern bislang noch nicht richtig bewusst ist: Chinas Elektronikindustrie befindet sich derzeit im Umbruch. Unternehmen wie beispielsweise der Steckverbinder-Spezialist Degson Electronics oder der Stromversorgungshersteller Mornsun Guangzhou Science & Technology halten inzwischen hinsichtlich des technischen Supports, der Flexibilität gegenüber speziellen Kundenwünschen oder der Lieferzeit, jedem internationalem Vergleich stand. Kein Wunder: Viele chinesische Elektronik-Produzenten der zweiten oder dritten Generation wollen ganz bewusst weg vom Billig-Image, wollen in Bereichen wie der Automatisierungs-, Medizin- oder Automobiltechnik Fuß zu fassen. Dazu – diese Lektion hat man inzwischen offensichtlich gelernt – muss eben nicht nur der Preis, sondern auch die Qualität stimmen. Meiner Erfahrung nach sind chinesische Hersteller inzwischen vielfach deutlich besser und zuverlässiger als ihr Ruf. Um sich keinem unnötigen Risiko auszusetzen, sollte man sich vor der Vertragsunterzeichnung allerdings unbedingt Klarheit verschaffen, ob ein potentieller chinesischer Lieferant, zu dieser Gruppe von tendenziell westlich geprägten Unternehmen gehört.