Christian Engel war mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten.
Auf die Frage, wie wir es geschafft haben, uns als der weltweit größte Lösungsanbieter im Gesamtbereich Wellpappenanlagen zu etablieren, haben wir eine einfache Antwort parat: Wir hatten, seit wir vor sechs Jahrzehnten mit dem Bau von Wellpappenanlagen begonnen haben, immer die Profitabilität des Kunden im Blick.
Erfolgreich pragmatisch
Dieser Blick bestimmt auch unseren Fokus auf Themen wie Automatisierung und Digitalisierung. Unsere Haltung dazu ist sehr pragmatisch. Wir streben nach jeder Art von Fortschritt, der unsere Kunden dabei unterstützt, qualitativ hochwertige Wellpappe in möglichst großen Mengen möglichst schnell und möglichst günstig zu produzieren. Heißt: maximale Automatisierung, maximale Digitalisierung, sofern sich daraus ein handfester Vorteil ergibt.
Nehmen wir den gesamten Bereich der Entwicklung und Inbetriebnahme, des Betriebs und der Wartung einer Wellpappenanlage für unsere Kunden hinzu, so lässt sich daraus folgerichtig unsere Vision ableiten: Wir wollen das Lifecycle-Unternehmen im digitalen Jahrzehnt werden.
Auf dem Weg dahin haben wir zuletzt beeindruckende Fortschritte erzielt. Die neuen Arbeitsprozesse, die sich aus dem Lifecycle Fokus ergeben, steigern die Produktivität unserer Wellpappenanlagen deutlich – und werden sie auch weiterhin steigern können. Denn: Neue Prozesse generieren wiederum neue Daten, die wir aus- und verwerten können.
Via iCorr – der Dachbezeichnung für unsere Plattform mit datengesteuerten Lösungen – erweitern wir so gleichzeitig unseren Informations- und Prozessfluss. Die Ergebnisse, die wir daraus generieren, wirken sich ganz konkret aus. Sie reichen von der optimierten Zustandsüberwachung über Verfügbarkeitssteigerungen bis hin zur sicheren Prognose der Verschleißzeit der Riffelwalzen.
In Richtung Autonomie
Aktuell arbeiten rund 30 Informatiker im Big Data Lab an unserem Hauptsitz in Weiherhammer, Bayern, an datengesteuerten Lösungen – wenige Türen von den Büros der Geschäftsleitung entfernt. Das hat gute Gründe: Wir selbst wollen die Auswirkungen der Daten in Verbindung mit den Technologien, die wir einsetzen, so genau wie möglich verstehen.
Welchen Weg wir dabei beschreiben, zeigt allein die Weiterentwicklung des Modul Facer MF-A. Mit dem MF-A haben wir 2017 einen echten Meilenstein in der Entwicklung von Wellpappenanlagen insgesamt setzen können. Damals stand das „A“ noch für „Automatic“, 2018 nahm das „A“ die Bedeutung von „Assisted“ an, in diesem Jahr steht es für „Augmented“, in den kommenden Jahren wird es für „Autonomous“ stehen.
Und genau darauf arbeiten wir hin: Schon bald wird der Modul Facer MF-A seine eigenen, autonomen und sehr präzisen Entscheidungen im Hinblick auf die Produktivität der Wellpappenanlage treffen – und wir schauen staunend zu.
Die Zukunft kann kommen
Dazu haben wir im vergangenen Jahr erstmals im eigenen Haus auf dem Digitaldrucker RSR (Roll to printed Sheet in Real time) gedruckt – eine gemeinsame Entwicklung mit der japanischen Screen Holdings. Die Alpha-Resultate haben unsere Erwartungen übertroffen. Im Folgenden werden wir die Faktoren Verfügbarkeit, Produktivität und Druckqualität der neuen Drucktechnik prüfen.
Für einen weiteren relevanten Produktivitätsgewinn werden unsere „intralogistischen“ Lösungen sorgen. Das fängt an bei der vollautomatischen Entladung von Lastwägen, führt über AGV-Lösungen (Automated Guided Vehicles) bis hin zur automatisierten Bereitstellung der Papierrollen an der Wellpappenanlage.
Die Zukunft kann kommen: Wir freuen uns darauf!