„Der deutsche Halbleitermarkt wächst in diesem Jahr um acht Prozent auf fast 16 Milliarden US-Dollar“, so Stephan zur Verth, Vorsitzender der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems anlässlich eines ZVEI-Pressegesprächs in München. „Im Vergleich zum europäischen und weltweiten Halbleitermarkt wächst der deutsche Halbleitermarkt jedoch schwächer“, ergänzte zur Verth. Für 2019 rechnete er mit einem Inlandswachstum von etwa vier Prozent.
In der Region Europa/Naher Osten/Afrika (EMEA) wachse der Halbleitermarkt im laufenden Jahr um 13 Prozent auf 43 Milliarden Dollar. 2019 könne dieser Halbleitermarkt um zwei Prozent auf gut 44 Milliarden Dollar wachsen, schätzte Stephan zur Verth.
Speicher treiben Wachstum des Welt-Halbleitermarkts an
Weltweit wachse der Halbleitermarkt im laufenden Jahr um 15 Prozent auf gut 474 Milliarden Dollar. Für 2019 prognostizierte zur Verth eine weitere Umsatzsteigerung von 2,6 Prozent auf 487 Milliarden Dollar. „Für das enorme Wachstum des weltweiten Halbleitermarkts im aktuellen Jahr ist, wie bereits im Vorjahr, die hohe Nachfrage nach Speichern ursächlich. Ohne Speicher beträgt das Wachstum lediglich acht Prozent", erläuterte zur Verth.
Drei Automotive-Trends beschleunigen Einsatz von Halbleitern
Während der Halbleiter-Anteil in Smartphones, Tablets, PC und TV in den kommenden Jahren zunehmend stagnieren werde, nehme der Einsatz von Halbleitern im Automotive-Bereich durch drei Megatrends zu. Dabei handele es sich erstens um Konnektivität, das heißt den Einbau von Premium-Infotainment im Fahrzeug, zweitens um Autonomes Fahren bzw. den Einsatz von Fahrerassistenz-Systemen und drittens um die Elektrifizierung und die steigende Produktion von Elektrofahrzeugen. „Im Jahr 2030 werden circa 50 Prozent aller Fahrzeuge mit einer Form eines elektrischen Antriebsstrangs ausgestattet sein“, so zur Verth.
China in Schlüsselposition beim Wachstum des Halbleitermarkts
Mit 60 Prozent Weltmarktanteil ist die Region Asien/Pazifik im Jahr 2018 die umsatzstärkste Region, wovon alleine auf China mit 33 Prozentpunkten mittlerweile mehr als die Hälfte entfallen. Die zweitstärkste Region Nord- und Südamerika hat mit 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht Marktanteil gewonnen. Japan und EMEA stellen mit jeweils einem Anteil von neun Prozent die umsatzschwächsten Regionen des gesamten Halbleitermarkts dar.