„Unser neues ISTAR-Simulatorcockpit bildet die logische Ergänzung zum DLR-Forschungsflugzeug ISTAR, einer für die Forschung modifizierten Dassault Falcon 2000LX“, sagt Dr. Holger Duda vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik. „Es ergänzt unser Simulatorzentrum AVES um ein Cockpit aus dem Bereich der Businessjets“, so Duda weiter.
Bisher verfügt das Simulatorzentrum bereits über Cockpitmodule eines Airbus A320 und eines Eurocopters EC 135 – beides auch Fluggeräte der DLR-Forschungsflotte. Zusätzlich steht den Forschenden eine Passagierkabine mit virtueller Außensicht zur Verfügung.
Drei Projektionssysteme, 6 m Durchmesser und 4.000 kg
Etwa 2,5 Millionen Euro hat das DLR in die neue Simulationsanlage investiert. Neben dem Simulatorcockpit besteht sie zusätzlich aus einem Sichtsystem mit drei Projektionen und der erforderlichen Rechner- und Netzwerkinfrastruktur.
„Das ISTAR-Simulatorcockpit haben wir aus einem Original-Cockpitsegment einer ausgemusterten Falcon 2000 aufgebaut“, erklärt Duda. „Vorhandene, baugleiche Komponenten konnten wir für den Einsatz im Simulator ertüchtigen und die fehlenden Instrumente durch exakte Nachbauten ergänzen.“ Das dazugehörige, neue Sichtsystem beinhaltet ein Dreikanalprojektionssystem und einen Dom mit 6 m Durchmesser.
4.000 kg wiegt das ISTAR-Simulatorcockpit. Es ist mit der vorhandenen Bewegungsplattform des AVES kompatibel und kann dadurch sowohl beweglich, als auch unbeweglich, also als „Fixed Base Simulator“, für Forschungszwecke genutzt werden.
Neues Cockpit für viele Forschungsthemen
„Mit dem neuen Cockpit können wir die Testpiloten des DLR optimal auf die teilweise anspruchsvollen Flugbedingungen, die Forschungsflüge oft an sich haben, vorbereiten“, sagt Duda. „Sie können sich in der Simulation bereits vor dem realen Erstflug realitätsgetreu mit den neuen Ansprüchen vertraut machen.“
Mit dem ISTAR-Simulatorcockpit ergeben sich auch neue Möglichkeiten in Bezug auf Businessjets. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können so beispielweise ihre Forschungen zu energieoptimierten Flugrouten intensivieren. Und auch die Frage nach dem Einsatz von künstlicher Intelligenz im Cockpit, um die Arbeitslast von Pilotinnen und Piloten in kritischen Situationen zu minimieren, können die Forschenden in der Simulation untersuchen. „Es gibt eine Vielzahl von Forschungsbereichen, in denen wir das Cockpit in Zukunft einsetzen können und werden“, freut sich Duda.