Lithium-Ionen-Batterien, die in Elektroautos nicht mehr eingesetzt werden, haben oft noch rund 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Diese wertvolle Restkapazität ermöglicht ihren Einsatz in sogenannten Second-Life-Energiespeichern. Die verlängerte Nutzung schont nicht nur Ressourcen, die sonst für die Produktion neuer Batterien benötigt würden, sondern schafft auch neue Lösungen für die dezentrale Energieversorgung.
Second-Life-Speicher ermöglichen effiziente Speicherung von lokal erzeugtem Strom aus Wind- und Solaranlagen, glätten Verbrauchsspitzen und unterstützen den Ausbau einer nachhaltigen Energieinfrastruktur. Gleichzeitig fördern sie die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, indem gespeicherte Energie flexibel bereitgestellt wird.
Speicher im Praxistest in Wolfenbüttel und im Landkreis Ludwigsburg
Im Rahmen von Fluxlicon wurde ein praxistaugliches modulares Speichersystem entwickelt, das Second-Life-Batterien verschiedener Hersteller integriert und einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sowie zur lokalen Energiewende leistet. Dieses System wurde speziell für die Anforderungen kommunaler Energieinfrastrukturen konzipiert und wird in Wolfenbüttel sowie im Landkreis Ludwigsburg getestet. Die praktische Inbetriebnahme der Speicher in den Pilotkommunen wird in den kommenden Monaten zusätzliche Erkenntnisse liefern, die die Weiterentwicklung der Speichertechnologie voranbringen.
Am Projekt beteiligt waren PEM Motion, ConAC, der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen, DEKRA und die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Mit Fluxlicon haben wir bewiesen, wie aus innovativer Forschung praxisrelevante Lösungen entstehen können“, betont Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Der entwickelte Second-Life-Speicher ist ein technischer Meilenstein und ein starkes Signal für die Zukunft kommunaler Energieinfrastrukturen.“