Impulse für eine resiliente Energieinfrastruktur Energy Innovation: Branchenübergreifend gegen Engpässe

Ein praxisnaher Innovationstreiber für die Energiewende – mit klarer Ausrichtung auf Zusammenarbeit, Geschwindigkeit und technologische Skalierbarkeit.

Bild: iStock, Galeanu Mihai
07.04.2025

Mit der neuen Initiative Energy Innovation startet UnternehmerTUM eine branchenübergreifende Plattform für die Entwicklung zukunftsfähiger Energielösungen. Ziel ist es, Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen zusammenzubringen, um in kurzer Zeit tragfähige Geschäftsmodelle für ein flexibles, bezahlbares und klimaneutrales Energiesystem zu entwickeln.

UnternehmerTUM, Zentrum für Innovation und Gründung, startet mit Energy Innovation eine Bündelung der Kräfte im Bereich Energie. Ziel ist es, gemeinsam mit Energieversorgern, Netzbetreibern, digitalen Dienstleistern, Partnern aus dem Mobilitäts- und Wärmesektor sowie der Start-up-Szene und Forschung neue Geschäftsmodelle für ein resilientes, dekarbonisiertes und bezahlbares Energiesystem zu beschleunigen.

Deutschland steht vor der großen Aufgabe, seine Energieversorgung zu dekarbonisieren. Dieser Wandel erfordert einen umfassenden Umstieg auf erneuerbare Energien, insbesondere in den Bereichen Stromerzeugung und Geothermie. Ein Übergang ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden: Die volatile und dezentrale Natur erneuerbarer Energien führt zu zunehmenden Netzengpässen, die langfristig nur durch einen massiven Netzausbau zu bewältigen sind. Die entstehenden Kosten für Engpassmanagement, Zwischenspeicherung und Netzausbau werden sich signifikant auf die Energiepreise für Industrie und Rechenzentren auswirken.

Das Energiesystem bietet neue Marktchancen

Diese Herausforderungen birgt auch ein enormes Potenzial für neue Geschäftsmodelle. Insbesondere die Flexibilisierung des Energiesystems und die damit einhergehende Digitalisierung bieten vielfältige Möglichkeiten für Unternehmen und Start-ups. Sie können entscheidend sein, wenn es darum geht, möglichst pragmatische und kosteneffiziente Lösungen zu entwickeln und Deutschland langfristig unabhängiger von globalen Energieketten zu machen.

„Damit wirklich wirkungsvolle Geschäftsmodelle und skalierbare Lösungen für die Kopplung zwischen Energiebranchen und benachbarten Sektoren entstehen, ist eine branchenübergreifende Zusammenarbeit unerlässlich“, so Dr. Johanna Bronisch, Head of Energy Innovation bei UnternehmerTUM. „Energy Innovation bietet einen einzigartigen Rahmen für fruchtbaren Austausch und eine nachgewiesen effektive, umsetzungsorientierte Zusammenarbeit in einem vertrauensvollen Klima. Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir in kürzester Zeit greifbare Konzepte und Produkte.“

Schnelle Ergebnisse durch enge Kooperation

Die eng mit dem Mobilitätsnetzwerk des Digital Hub Mobility verbundene Initiative wurde mit den Gründungspartnern Accenture und SAP gestartet. „Die langjährige Zusammenarbeit von UnternehmerTUM und SAP hat bereits eine Fülle von Prototypen und Produktinnovationen für SAP hervorgebracht“, sagt Stefan Wager, Managing Director SAP München, zum Start von Energy Innovation. „Mit der neuen Initiative wollen wir diesen Innovationsgeist in den Energiebereich übertragen und gemeinsam mit starken Partnern und Start-ups aus unserem Ökosystem an smarten Lösungen arbeiten. Die Integration Künstlicher Intelligenz wird dabei eine zentrale Rolle spielen und viele neue Anwendungen eröffnen.“

Zum Ökosystem von Energy Innovation gehören bereits Unternehmen und Start-ups aus der Energie-, der Mobilitäts- und der Techbranche, sowie Partner aus der Forschung, der Kommunalebene und der Bundespolitik. Darunter: Bayernwerk, BMW Group, E.ON Group Innovation, Ionity, EWE NETZ, LEW, MAINGAU Energie, Octopus Energy Germany, TenneT, The Mobility House, TransnetBW, sowie Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) und RWTH Aachen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist zudem Schirmherr eines aktuellen Projekts zu der intelligenten Einbindung von E-Autos in das Stromnetz.

Die Projekte erfolgen in einem festgelegten Rahmen: Innerhalb von sechs Monaten entwickeln und setzen die Projektpartner Lösungen um. Der Ansatz ist in vier Pilotprojekten erprobt und brachte unter anderem eine Stromstauprognose zur Entlastung von Stromnetzen hervor, die mit verschiedenen Netzbetreibern und Aggregatoren gemeinsam entwickelt wurde. Die Lösung wird ab dem Sommer 2025 für sechs Monate in den Netzen von Bayernwerk, EWE NETZ und LEW mit Unterstützung von Octopus Energy, Maingau und Mobility House getestet.

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