Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft Fachkräftemangel: Ist Kooperation die Lösung?

Ziel ist, ein Netzwerk über Sektoren hinweg auszubauen.

Bild: iStock, ALotOfPeople
22.11.2023

Ob Hochschule, Mittelstand oder Handwerk – der Fachkräftemangel ist überall zu spüren. Acht hochkarätige Institutionen aus diesen Beschäftigungssektoren kooperieren ab jetzt in einem neu gegründeten Verein, um von den Erfahrungen der anderen zu profitieren und Wissenschaft und Wirtschaft zu verbinden.

„Unternehmen, Betriebe und öffentliche Einrichtungen konkurrieren seit Jahren um qualifizierte Bewerber*innen. Auch an Hochschulen bleiben Stellen unbesetzt. Hinzu kommt, dass gerade die Karriereoption der Professur an Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu wenig bekannt ist. Mit unserer Vereinsgründung wollen wir das Gegeneinander ablösen durch ein Miteinander und gemeinsam an Lösungen arbeiten“, sagt Prof. Dr. Stefan Herzig, erster Vorsitzender des Vereins und Präsident der TH Köln.

Im Verein „Plattform für erfolgreiche Modelle der Karriere-, Personal-, Lebensplan-Entwicklung von Akademiker*innen“ kooperieren acht an akademischen Karrierewegen beteiligte Institutionen.

Durchlässigkeit entscheidend

Entscheidend für das Gelingen des Vorhabens ist die Durchlässigkeit der Beschäftigungssektoren. Deshalb soll Fachkräften der berufliche Wechsel zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und gemeinwohlorientierten Organisationen erleichtert werden. Arbeitgeber können vom Austausch über Bedarfe und Strategien profitieren.

Eine gute Voraussetzung dafür sind die unterschiedlichen Expertisen der Vereinsgründungsmitglieder Deutscher Hochschulverband, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Handwerkskammer zu Köln, Hochschullehrerbund Landesverband NRW, KölnBusiness Wirtschaftsförderungs, TH Köln, Universität zu Köln und VDI Kölner Bezirksverein.

Vernetzung fördern

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk über die Sektoren hinweg auszubauen, eine gemeinsame Personalentwicklung und -rekrutierung zu erarbeiten, Karrieremöglichkeiten in Wissenschaft und Praxis aufzuzeigen und die Qualitätssicherung der Maßnahmen zu gewährleisten. Die Fäden laufen beim Vorstand aus TH Köln, DLR und Universität zu Köln zusammen.

„Der Verein ist erfolgreich, wenn wir Netzwerke schaffen, neue Stellenprofile entstehen und sich die Qualifizierungsmöglichkeiten verbessern“, so Herzig. „Es muss dabei ein Mehrwert für Wissenschaft, Wirtschaft und Fachkräfte entstehen.“

Die Idee für den Verein entstand im Rahmen des Projekts „Professur-Laufbahn an Hochschulen für angewandte Wissenschaften neu denken: Collaboration und Vernetzung“ (PLan_CV) an der TH Köln. Ziel ist es, exzellentes Personal zum Beispiel für Professuren zu gewinnen und eine bessere Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu erreichen.

Das Projekt wird im Rahmen des Programms zur Förderung der Gewinnung und Qualifizierung professoralen Personals an Fachhochschulen mit 12,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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