Metastudie zur Importstrategie für die Zukunft „Grün“ ist nicht gleich Grün – Nachhaltigkeit von Wasserstoff

Eine Metastudie des Öko-Instituts, die von der Amber Foundation gefördert wurde, beschäftigt sich mit dem aktuellen Diskurs zu den Nachhaltigkeitsdimensionen, die es bei Wasserstoffproduktion sowie –transport zu berücksichtigen gilt.

Bild: iStock, Tanankorn Pilong
03.09.2024

Die Bundesregierung hat am 24. Juli 2024 ihre Importstrategie für Wasserstoff verabschiedet. Sie geht davon aus, dass Deutschland bis zum Jahr 2030 zwischen 95 bis 130 TWh Wasserstoff und Wasserstoffderivate pro Jahr benötigen wird. Der größte Teil davon muss voraussichtlich importiert werden. Ziel dabei ist der Import von „grünem“ Wasserstoff. Doch „grün" ist nicht gleich nachhaltig wie eine aktuelle Metastudie des Öko–Instituts zeigt.

Deutschland benötigt langfristig „grünen Wasserstoff” zur Erreichung der Energie– und Klimaziele. Einige Länder des Globalen Südens sind geeignete Akteure, um den Importbedarf dafür abzudecken. Eine Metastudie des Öko-Instituts, die von der Amber Foundation gefördert wurde, beschäftigt sich mit dem aktuellen Diskurs zu den Nachhaltigkeitsdimensionen, die es bei Wasserstoffproduktion sowie –transport zu berücksichtigen gilt. Diese gehen über „grün“ als Merkmal, dass der Strom für die Wasserstoffelektrolyse aus erneuerbaren Quellen stammt, deutlich hinaus.

„Nachhaltigkeitsdimensionen der Wasserstoffproduktion in Ländern des Globalen Südens“

Neun Nachhaltigkeitsdimensionen – darunter Zugang zu Wasser– und Landressourcen sowie lokale wirtschaftliche Teilhabe – stehen im Fokus der Studie. Sie werden in Factsheets diskutiert. Besonderes Augenmerk liegt auf bereits bestehenden Ansätzen, wie die einzelnen Dimensionen operationalisierbar gemacht werden können. Die Metastudie zeigt, dass einige Dimensionen, darunter vor allem sozio-ökonomische Faktoren wie Landnutzungsrechte oder die Beteiligung lokaler Stakeholder, noch nicht stark genug beleuchtet sind.

„Die gute Nachricht ist, dass bereits eine Vielzahl an Instrumenten vorgeschlagen werden, auf die aufgebaut werden kann, um Nachhaltigkeitsdimensionen für Wasserstoff zu verankern,“ so Susanne Krieger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Öko–Institut. Das Hauptaugenmerk bei der Ausgestaltung von Instrumenten sollte auf Dialog und Partizipation mit lokalen Akteuren und Partnern in den Produktionsländern liegen, damit die Chancen für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit diesen Ländern effektiv ausgestaltet werden können.

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