Im Rampenlicht Wand sorgt für Rekord

Bild: Jan Michael Hosan, IPP
31.08.2018

26 Sekunden sind keine lange Zeit. Für den Fusionsreaktor Wendelstein 7-X ist es allerdings eine deutliche Steigerung. Durch eine neue Wandverkleidung sind dort nun viermal längere Pulsdauern möglich. Und auch einen Weltrekord stellte der Fusionsreaktor dadurch auf.

Dank einer neuen Innenverkleidung konnte der Fusionsreaktor Wendelstein 7-X in Greifswald einen Weltrekord für das Fusionsprodukt aufstellen. Dieses Produkt aus Ionentemperatur, Plasmadichte und Energieeinschlusszeit gibt an, wie nahe man den Reaktorwerten für ein brennendes Plasma kommt. Dafür wurden die inneren Wände des Reaktors mit Kacheln aus Grafit bedeckt. Sie ermöglichen deutlich höhere Temperaturen und längere Plasmaentladungen. Die verantwortlichen Forscher des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) erreichten damit Pulsdauern von bis zu 26 Sekunden. Bevor die Kacheln die Wände des Reaktors bedeckten, waren lediglich 6 Sekunden möglich. Die neue Verkleidung wird allerdings nur kurz im Einsatz sein. Im Herbst diesen Jahres sollen die Grafit-Kacheln durch kohlenstofffaserverstärkte ersetzt werden, die zusätzlich wassergekühlt sind. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon Pulsdauern von bis zu 30 Sekunden.

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