Unsicherheit bei Arbeitskräften Mehr Arbeitsleistung durch transparente Anreize

Klarheit ist der Schlüssel zur Motivation der Mitarbeiter.

Bild: publish-industry / DALL·E
14.02.2024

Boni und Beförderungen – mit solchen Anreizen versuchen Unternehmen, ihre Beschäftigten zu guter Leistung zu motivieren. Dabei nutzen viele Führungskräfte einen Ermessensspielraum, wen sie wann und wie belohnen. Forschende der Universität Göttingen, des Bard College Berlin und der Universität Frankfurt haben untersucht, wie sich die Leistungsbereitschaft von Beschäftigten verändert, wenn sie bei einer in Aussicht gestellten Belohnung eine mögliche Enttäuschung erwarten. Sie fanden heraus, dass sich vage Formulierungen und Kriterien im Anreizsystem negativ auswirken können.

Insgesamt 866 Personen nahmen im Rahmen der Studie an Labor- und Online-Experimenten teil. Darin entschieden zunächst die Probanden in der Arbeitgeber-Rolle, ob sie den Probanden in der Rolle als Beschäftigte ein Versprechen geben, dass sie eine Bonuszahlung erhalten, wenn diese gute Leistung erbringen.

Danach bearbeiteten die Beschäftigten einen Arbeitsauftrag mit mathematischen Aufgaben, bei der die Anzahl der richtigen Lösungen die Einnahmen des Unternehmens erhöhten. Auf Basis der Leistungen entschieden dann die Führungskräfte, welche ihrer Beschäftigten sie belohnen.

„Ein unsicherer Erhalt der Bonuszahlung kann dazu führen, dass die Anstrengung signifikant abnimmt. Diesen Effekt fanden wir bei Beschäftigten, bei denen die Nichterfüllung des Versprechens mit psychologischen Kosten verbunden ist“, erklärt Prof. Dr. Holger A. Rau von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen. „Dies ist besonders ausgeprägt bei Personen, die erwarten, dass ihre Anstrengung wenig Einfluss auf den Erhalt der Belohnung hat.“

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, bei der Ausgestaltung von Anreizsystemen den Ermessensspielraum von Vorgesetzten zu begrenzen. „Transparente und objektive Kriterien für Belohnungen könnten wirksamer sein als vage Versprechen“, so Prof. Dr. Stephan Müller vom Bard College Berlin, der ebenso wie Prof. Dr. Volker Benndorf von der Universität Frankfurt an der Studie beteiligt war.

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