Jacques Diaz, Axians Mehr Innovation, weniger CO2 pro Dateneinheit

Axians Deutschland

Jacques Diaz ist Diplom-Informatiker und blickt auf eine über 25-jährige Karriere in der ITK-Branche zurück, in der er mehrere leitende Positionen bei verschiedenen IT-Dienstleistern innehatte. Speziell im Vertriebs- und Systemhausumfeld verfügt Diaz über langjährige Führungserfahrung und war vor Axians bei Cancom als Executive Vice President tätig. Seit April 2018 ist Jacques Diaz Chief Executive Officer (CEO) von Axians in Deutschland und treibt das Thema 5G als Top-Management-Sponsor voran.

Bild: Axians
26.10.2022

5G-Campusnetze – damit wird sich jedes Industrieunternehmen, das agil und individuell fertigen will, in weniger als fünf Jahren beschäftigen. Nicht allein die digitale Transformation wird bei den Projekten im Vordergrund stehen. Die Technologie führt zu einer deutlich leistungsfähigeren und schnelleren Vernetzung bei einem effizienteren CO2-Fußabdruck.

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5G wird unser Leben und Arbeiten völlig verändern, denn die schnelle und sichere Mobilkommunikation unterstützt die Realisierung von Zukunftsvisionen. Dazu gehören vernetzte Produktion, autonomes Fahren, Smart Grids, Künstliche Intelligenz und IoT, fahrerlose Logistik-Szenarien und vieles mehr – Aufgaben, die wir heute noch vielfach mit hohem manuellen Aufwand und einer Unmenge an Ressourcen bewerkstelligen müssen. Wenn man also das CO2-Einsparpotenzial von 5G betrachtet, darf man nicht nur auf die Technologie selbst schauen. Unsere Umwelt profitiert dank 5G an vielen Stellen von einer steigenden Ressourcen- und Energieeffizienz.

Die Datenmengen werden in der Industrie weiter steigen und 5G hat beim CO2-Ausstoß die Nase vorn. Netzbetreiber und Hersteller gehen von 90 Prozent Einsparungen gegenüber 4G pro übertragener Dateneinheit aus. Allein neue 5G-Antennen und Systemtechnik haben hier einen bis zu 40 Prozent geringeren Verbrauch als noch bei LTE. Trotz aktuell gestiegener Energiepreise kann es sich somit auch für Industrieunternehmen lohnen, hier zu investieren. Ein eigenes 5G Campus Netz vernetzt dabei auf eigenen Frequenzen Maschinen, Anlagen, Roboter und jegliche gewünschten Endgeräte unabhängig vom öffentlichen Mobilfunknetz.

Das eigentliche Potenzial für Einsparung liegt jedoch in der Beschleunigung der Digitalisierung. Der Branchenverband Bitkom geht davon aus, dass digitale Szenarien in Deutschland bis zum Jahr 2030 bis zu 120 Millionen Tonnen CO2 einsparen könnten. Dies lässt sich an einem einfachen Beispiel zeigen, das durch die Pandemie sehr geläufig ist. Wir haben die Einsparungen von virtuellen Meetings kalkuliert. Das Szenario: Vier Produktionsleiter können sich durch Remote-Produktionsüberwachung den Weg zum Leitstand sparen und den Termin virtuell mit ihren Laptops machen, statt jeweils sechs Kilometer mit dem Auto zur Fabrik zu fahren. Die Videokonferenz schneidet in etwa 25 mal CO2-effizienter ab als das physische Meeting. Hierbei ist bereits der Stromverbrauch für die Rechenzentrums-Technik inkludiert. Klar ist, dass steigende Datenmengen bei der Verarbeitung und Übertragung über alle ITK-Komponenten insgesamt den Stromverbrauch steigern – durch die Digitalisierung lassen sich diese Ressourcen aber an anderen Stellen einsparen.

Auch im produzierenden Mittelstand hat 5G positive Auswirkungen auf die Digitalisierung. Die Qualität des Breitbandnetzes ist laut BMDV das größte Hindernis für die Digitalisierung in diesen Unternehmen und 5G kann Abhilfe schaffen. Die Unternehmen könnten dadurch digital planen und kontrollieren, Betriebsabläufe mittels IoT- oder KI-Anwendungen automatisieren sowie schneller und flexibler arbeiten. Das Bundesministerium schätzt das Einsparpotenzial auf bis zu 25 Prozent.

Die gesamte Mobilitäts- und Logistikbranche weiterhin profitiert von 5G durch Anwendungen zum autonomen Fahren, verbessertem Verkehrsfluss sowie durch innovative Mobility-Konzepte. Beispielsweise ist Deutschland das erste Land, dass die Voraussetzungen für autonomes Fahren Level 4 – also vollautomatisiertes Fahren in festgelegten Betriebsbereichen – geschaffen hat. Und auch auf den Autobahnen werden sich die Einsparungen in Zukunft zeigen. Können beim sogenannten „Platooning“ fünf bis sechs vernetzte LKWs in einer Kolonne fahren, spart dies Sprit und entlastet gleichzeitig die Fahrer.

Aufgrund der Vielzahl neuer Anwendungsfälle sind eigene industrielle 5G-Campusnetze ein zentrales Thema bei Axians. Wir haben in der Digitalschmiede unseres Mutterkonzerns Vinci Energies einen 5G-Test-Campus aufgebaut, damit Unternehmen eigene Use Cases testen können. Weiterhin verfügen wie über Partnerschaften mit allen relevanten 5G Technologie-Herstellern und Startups mit denen wir konkrete Anwendungsfälle für Industriekunden umfassend realisieren. So haben sich dieses Jahr bei unserer Industrial 5G Campus Challenge Start-ups aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Portugal, Niederlande, Bulgarien und Großbritannien mit ihren Lösungen aus den Bereichen Logistics & Supply Chain, Maintenance & Inspection sowie Smart Factory präsentiert. Wir sind fest überzeugt davon, dass Lösungen in diesen Bereichen auch der Weg in eine vernetzte und energieeffiziente industrielle Zukunft sind.

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