Lieferketten für die Energiewende Memorandum für Export von grünem Ammoniak

Haben Zusammenarbeit im Bereich Ammoniak und Wasserstoff vereinbart: die Unternehmen Casa dos Ventos und Comerc Eficiência sowie die TransHydrogen Alliance.

Bild: Casa dos Ventos
22.02.2023

Die beiden Unternehmen Casa dos Ventos und Comerc Eficiência haben eine Vereinbarung mit der TransHydrogen Alliance unterzeichnet. Darin geht es um den Export von in Brasilien hergestelltem Ammoniak sowie die Integration der Lieferkette nach Rotterdam. Produziert werden könnten mit der geplanten Anlage über zwei Millionen t Ammoniak pro Jahr.

Casa dos Ventos, ein Unternehmen für erneuerbare Energien, und Comerc Eficiência, ein Energieeffizienzunternehmen der Comerc-Energia-Gruppe, sind eine Partnerschaft mit der TransHydrogen Alliance (THA) eingegangen. Ziel ist es, neue Lieferketten für die Energiewende in den europäischen Ländern zu schaffen, konkret durch den Export von grünem Ammoniak aus dem Industrie- und Hafenkomplex von Pecém (CIPP) in Ceará.

„Wir wollen die reichlich vorhandenen erneuerbaren Ressourcen in Ceará und den Nachbarstaaten nutzen, um unsere kohlenstoffarmen Energielösungen im Ausland zu verbreiten“, sagt Lucas Araripe, CEO von Casa dos Ventos. Zusammen mit Comerc wurde bereits ein Vorvertrag mit dem CIPP unterzeichnet. „Wir schließen uns mit einer Unternehmensgruppe zusammen, die zur technologischen Entwicklung des Projekts beitragen kann und über ein Portfolio von internationalen Kunden verfügt.“

Brasilien soll führend in Wasserstofftechnologie werden

Die Anlage soll auf einem 60 ha großen Gelände mit einer Elektrolysekapazität von bis zu 2,4 GW errichtet werden und 960 Tonnen Wasserstoff pro Tag produzieren. Nach Umsetzung aller Phasen ist eine Menge von 2,2 Millionen Tonnen Ammoniak pro Jahr geplant. Die Produktion der ersten Phase für den Export nach Europa über den Hafen von Rotterdam in den Niederlanden ist für das Jahr 2026 vorgesehen.

„Zusammen mit Casa dos Ventos und THA machen wir mit grünem Wasserstoff und Ammoniak einen wichtigen Schritt in Richtung Dekarbonisierung, sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene“, sagt Marcel Haratz, Präsident von Comerc Eficiência. „Grüner Wasserstoff ist der Kraftstoff der Zukunft, aber er ist bereits Realität und ein globaler Trend. Daher werden wir mit einem Projekt dieser Größenordnung an vorderster Front stehen, und in Zusammenarbeit mit europäischen Unternehmen wird Brasilien eine führende Position einnehmen, um ein wichtiger Akteur in diesem Sektor zu werden.“

Brasilien ist eines der wenigen Länder, dessen Energiematrix eine wettbewerbsfähige und groß angelegte Produktion von erneuerbaren Energien sowie deren Derivaten ermöglicht. Erhebungen zufolge könnte der Markt für die Produktion von grünem Wasserstoff in Brasilien bis 2040 jährlich zwischen 15 und 20 Milliarden US-Dollar betragen.

Paul Baan, CEO der THA, hebt diese Stellung hervor: „Mit der Vision, dass Brasilien durch die Nutzung einer der saubersten Energiematrizen der Welt eine globale Macht bei der Produktion und dem Export von grünem Wasserstoff werden kann, hat die THA Pecém als einen der vielversprechendsten Orte für die Produktion und Lieferung von grünem Wasserstoff nach Europa ausgewählt. Durch den Zusammenschluss mit Casa dos Ventos und Comerc bieten wir branchenführende Kompetenzen und Fähigkeiten in der gesamten Wertschöpfungskette, von der Versorgung mit erneuerbaren Energien über die Wasserstoff- und Ammoniakproduktionstechnologie, die Lagerung und Logistik, den Seetransport bis hin zur Lieferung an die Kunden im Hafen von Rotterdam.“

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