Laut dem aktuellen „State of the Global Workplace 2024“-Bericht des US-Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gallup, bei dem über 128.000 Beschäftigte in 145 Ländern zu Führungskultur, emotionale Bindung an den Arbeitsplatz, Stress und Lebensbewertung befragt wurden, landet Deutschland im europäischen Vergleich lediglich auf dem 20. Platz. Knapp die Hälfte aller europäischen Länder beurteilen die Arbeitsplatzsituation zudem schlechter als im Vorjahr, in Deutschland hat die Zufriedenheit mit 8 Prozentpunkten mit am stärksten abgenommen. Gleichzeitig wird die Work-Life-Balance kritischer wahrgenommen und 37 Prozent der deutschen Beschäftigten fühlen sich vom Arbeitsstress ausgebrannt.
Insbesondere der Arbeitskräftemangel macht den Arbeitnehmenden zu schaffen, die ihn kompensieren müssen. „Das belastet nicht nur das Arbeitsklima, sondern wirkt sich auch negativ auf die Produktivität, Arbeitsplatzzufriedenheit und die Gesundheit der Beschäftigten aus“, so Michael Gottwald, Geschäftsführer von SoftSelect. „Der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte ist in vielen Sektoren nach wie vor kritisch, zumal bereits vielfach die einfachen und gängigen Recruiting Maßnahmen ausgeschöpft werden. Die Förderung einer positiven Unternehmenskultur und kontinuierlicher Lernmöglichkeiten stehen darum vermehrt im Fokus.“
„Um die eigene Workforce zu schützen, die Mitarbeiter mit Personalentwicklungsmaßnahmen gezielter zu fördern und die Mitarbeiterzufriedenheit über alle Phasen des Mitarbeiter Lifecycles zu verbessern, gewinnen Mitarbeiterbefragungen für Unternehmen nun an Bedeutung. Sie sind ein effektives Werkzeug, um wertvolle Impulse für die strategische HR-Arbeit etwa über Arbeitszufriedenheit, Work Life-Balance, Karriereentwicklungs-Möglichkeiten und allgemeinem Engagement zu sammeln und so die Bedürfnisse, Anliegen und Wünsche der Mitarbeiter besser für HR-Strategien nutzbar zu machen. Insbesondere bei komplexen Veränderungsprojekten, etwa im Zuge der digitalen Transformation oder der Einführung neuer Arbeitsmodelle, sind sie hilfreich, um Blocker zu identifizieren, Change-Prozesse zu unterstützen und Investitionen in die Workforce und Digitalisierung abzusichern“, so Michael Gottwald.
Effektive Personalstrategien datenbasiert steuern
Moderne HR-Software bietet Unternehmen die Möglichkeit, individuelle Karrierepfade strategisch zu planen, flexible Arbeitsmodelle zu fördern und die Mitarbeiterzufriedenheit durch kontinuierliches Feedback zu steigern. Durch das gezielte Verständnis der Bedürfnisse und beruflichen Ziele der Mitarbeiter können personalisierte Schulungs- und Entwicklungsprogramme konzipiert werden, die nicht nur darauf abzielen, spezifische Fähigkeiten zu verbessern, sondern auch Qualifikationslücken zu schließen. Dies trägt dazu bei, das Potenzial der Mitarbeiter besser auszuschöpfen und sie optimal im Sinne der Unternehmensziele einzusetzen.
Ein personalisierter Ansatz fördert nicht nur das Engagement und die Motivation der Belegschaft, sondern steigert auch die Gesamtproduktivität und das Leistungsniveau im Unternehmen. Gleichzeitig wird eine Unternehmenskultur der offenen Kommunikation und des kontinuierlichen Lernens etabliert. Mitarbeiterfeedback-Systeme bieten nicht nur wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Erfahrungen der Mitarbeiter, sondern liefern auch konkrete Daten, mit denen der Erfolg von Maßnahmen und Entwicklungsprogrammen auf verschiedenen Ebenen analysiert und bewertet werden kann.
Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz von People Analytics fundierte, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Unternehmen können den Fortschritt und die Effektivität ihrer Personalstrategien kontinuierlich überwachen, indem sie beispielsweise die Auswirkungen von Schulungen und Entwicklungsmaßnahmen auf Mitarbeiterleistung und -zufriedenheit im Zeitverlauf messen. Dies schafft eine solide Grundlage für zukunftsorientierte Entscheidungen und stellt sicher, dass Personalressourcen gezielt und effizient eingesetzt werden, um langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern.
Diversifiziertes Leistungsangebot der HR-Lösungen
Die in der aktuellen SoftSelect Studie HR-Software 2024/2025 untersuchten HR-Lösungen bieten Anwenderunternehmen ein breites Lösungs- und Funktionsangebot. 84 Prozent der Anbieter bilden Personalmanagement-Funktionen ab und 78 Prozent der Anbieter stellen ein integriertes HR-/ Mitarbeiterportal bereit. Während 71 Prozent der untersuchten Lösungen über Personalentwicklungsfunktionen verfügen, bieten lediglich 49 Prozent der Anbieter integrierte Mitarbeiterbefragungs-Funktionen an – ein Gap, was vielerorts über externe Lösungen gestopft werden muss.
Eine eigene Personalabrechnung bieten, trotz der hohen Relevanz für Unternehmen, aufgrund restriktiver Vorgaben und des hohen Pflegeaufwandes hingegen lediglich 49 Prozent der Lösungen an. Eine Workflow-Unterstützung zur Planung und Steuerung von Abläufen ermöglichen 86 Prozent der Lösungen und ein integriertes Dokumentenmanagement für eine revisions- und DSGVO-konforme Archivierung können etwa zwei von drei Lösungen vorweisen.
Die Bereiche Bewerbermanagement und Recruiting können immerhin noch 66 Prozent, Zeitwirtschaft 62 Prozent, Personal-Controlling 59 Prozent, Skillmanagement 54 Prozent und Talentmanagement noch zu 54 Prozent anbieten. Die Bereiche Personalentwicklung sowie Personaleinsatzplanung werden ebenfalls von mehr als der Hälfte aller Lösungen abgedeckt. Einige Anbieter verfügen zudem über spezielle Lösungen und Module für das Reisekostenmanagement (48 Prozent), die Fuhrparkverwaltung (34 Prozent) und das E-Learning (18 Prozent).