Was für den Außenstehenden simpel zu sein scheint, kann dem Experten durchaus Kopfzerbrechen bereiten. Denn beim Tauchen ist es ja nicht damit getan, einfach mal kurz den Kopf unter Wasser zu halten. Der Sport bringt bei unsachgemäßer Ausübung beträchtliche gesundheitliche Risiken mit sich. Daher sind Taucher darauf angewiesen, möglichst viele und sehr präzise Informationen zur Verfügung zu haben. Dieser Aufgabe kommt der Tauchcomputer Meridian der Firma Scubapro-Uwatec, einem Hersteller von Sporttauchausrüstungen, nach.
Meridian ist nach Aussagen des Unternehmens die erste 32-Bit-Tauchcomputer-Uhr. Der Computer in Form einer Armbanduhr wurde für eine Wassertiefe von bis zu 120 Metern entwickelt, enthält fortschrittliche Tauchalgorithmen und führt eine Mehrfach-Luft-Dekompression durch. Der integrierte Pulsmesser ermöglicht adaptive Belastungsberechnungen. Beim Tauchen lässt sich Meridian so konfigurieren, dass er verschiedene Tauchinformationen anzeigt, beispielsweise die Tauchtiefe, Zeit, Dekompressionsstatus und Wassertemperatur. Über der Wasseroberfläche werden die verbleibende Entsättigungszeit (Entsättigung: Abgabe des Stickstoffs beim Auftauchen) und Flugverbotszeit angezeigt. Damit Meridian nicht nur beim Tauchen eine sinnvolle Verwendung findet, sind ein Thermometer und ein Höhenmesser für Bergtouren integriert.
Meridian verfügt über ein komplett abgedichtetes, sehr robustes 316L-Edelstahlgehäuse mit Saphirglas. Er arbeitet in den drei Betriebsmodi Apnoe (Tauchen ohne Atemluftversorgung), Scuba (Tauchen mit Atemgasgemischen mit hoher Sauerstoffkonzentration) oder Gauge (Tiefenmesser-Modus) und kann über 50 Stunden an Tauchgängen speichern. Die Tauchprofile lassen sich herunterladen und am PC bearbeiten und bewerten.
„Unser adaptiver Algorithmus, der die Tauchbelastung, Mikroblasen und Temperatur bei jedem Tauchgang berücksichtigt, ist weit fortschrittlicher als herkömmliche Zeit-/Druck-basierte Tauchalgorithmen“, erklärt Reima Holopainen, R&D Manager bei Uwatec. „Diese höhere Komplexität erfordert allerdings eine hohe Rechenleistung und Energieeffizienz.“ Gerade Letztere ist von entscheidender Bedeutung, da der Tauchcomputer nur über eine CR2032-Lithiumbatterie mit Energie versorgt wird.
Für die Realisierung von Meridian hat man sich bei Uwatec für den Gecko-Mikrocontroller EFM32G890 von Energy Micro entschieden. Der 32-Bit-Controller basiert auf einem ARM-Cortex-M3-Prozessor. Neben einer Stromaufnahme von nur 180 µA/MHz im Aktivmodus bietet der Baustein auch fünf flexible Sleep-Modi, von denen drei weniger als 1 µA Strom verbrauchen. Die Wake-up-Zeit des Gecko beträgt 2 µSekunden; der Baustein bietet 90 General Purpose I/Os und einen integrierten LCD-Controller mit einer Stromaufnahme von nur 0,55 µA. Ein Peripheral-Reflex-System mit acht Kanälen ermöglicht der Peripherie, ohne CPU-Invervention Daten untereinander auszutauschen.