Die elektrische Anlage von ABB umfasst unter anderem sechs Hauptgeneratoren mit dazugehörenden Schalteinrichtungen sowie drei Antriebssysteme des Typs ACS6000. Die drei im Heck eingebauten Azipod-Propellergondeln, ebenfalls von ABB, können zum Manövrieren um 360° gedreht werden. In jeder Gondel befindet sich ein Elektromotor mit einer Leistung von 20 MW. Die dieselelektrische Anlage des Schiffs wird von sechs Wärtsilä-Motoren gespeist. Je zwei Turbolader vom Typ TPL71-C34 laden dabei die drei V12-Motoren auf, je zwei TPL76-C33 sorgen bei den drei V16-Motoren für mehr Leistung. Alle zwölf Turbolader wurden bei ABB Turbo Systems gefertigt.
Startluftkompressoren
Insgesamt 42 Entlastungsventile von Hoerbiger sorgen für eine entsprechende Komprimierung der Startluft beim Anlassen der fünf Startluftkompressoren von Sauer & Sohn. Entlastungsventile auf dem Kurbelwellengehäuse der Motoren stellen die Sicherheit im Maschinenraum sicher. Die Seperatoren im Maschinenraum kommen aus dem Hause Gea Westfalia Separator: darunter sind sechs Stück vom Typ OSD 60 zur Schwerölaufbereitung, sechs vom Typ OSD 35 zur Schmierölaufbereitung der drei Hauptantriebe und der drei Hilfsantriebe sowie einen BilgeMaster-D 3000 zur Reinigung von Bilgewasser; insgesamt also 26 Separatoren. Auch andere Bereiche der Unternehmensgruppe sind an Bord vertreten. Gea Maschinenkühltechnik steuerte sechs Ladeluftkühler zum kühlen der heißen Ladeluft aus den Dieselmotoren bei. Gea PHE Systems lieferte acht Plattenwärmetauscher für die Frischwassergeneratoren des Schiffs, um die Produktion von Trinkwasser auf hoher See zu gewährleisten. Auch abseits des Maschinenraums kommt an vielen Stellen moderne Antriebstechnik zum Einsatz, zum Beispiel bei der Klimatisierung. Dieser Bereich verbraucht auf anderen Schiffen oft genauso viel Energie wie die Primärantriebe. Die modernen Klimaanlagen des finnischen Herstellers Koja an Bord der Oasis of the Seas hingegen sind auf sparsamen Energie- und Platzverbrauch ausgelegt.
Klimatisierung per Feldbus
Die verbauten Ventilatoren werden von AC-Antrieben aus dem Hause Vacon gesteuert. Zudem kontrollieren die Geräte auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit an Bord - denn von der frischen Seebrise bekommen die Gäste in den Tiefen des Schiffsbauchs nicht viel mit. Erstmals sind dabei Antriebs- und Klimageräte über Profibus verbunden. Die Feldbustechnik ermöglicht hier ein Mehr an Steuerungsfunktionen sowie Messtechnik und reduziert, genauso wie in der Fabrik, den Verkabelungsaufwand deutlich.