Egal ob die einzelne Maschine eines Maschinenbauers oder die komplette Anlage eines Fertigungsunternehmens: Zu wissen, was gerade wo und wie passiert und jederzeit manuell oder automatisiert eingreifen zu können, ist für die Wettbewerbsfähigkeit wichtiger denn je. Das funktioniert nur durch komplette Transparenz über die Digitalisierung der Maschinen und Anlagen. Die Vorteile sind inzwischen allen klar: Maschinen melden rechtzeitig drohende Ausfälle, zeigen die aktuelle Auslastung und Energiebedarf. Ganze Anlagen melden, ob noch Produktionskapazitäten frei sind, wo befinden sich Bottlenecks, wie lassen sich Energie-Peaks vermeiden, funktioniert der Materialfluss, virtuell lassen sich Szenarien simulieren, Optimierungen gefahrlos testen und vieles mehr.
Doch die Umsetzung ist in vielen Fällen immer noch leichter gesagt als getan. Die Automatisierungshardware von Steuerungen, Antriebstechnik, Robotern, Schaltgeräten und Vernetzung aller Lösungen muss sich untereinander verstehen, sprich über offene Standards kommunizieren. Nur dann funktioniert alles möglichst reibungslos und sichert dem Betreiber auch eine Unabhängigkeit von proprietären Lösungen und einem Hersteller. Und nicht nur die Hardware, auch die Kommunikation von der OT- in die IT-Ebene muss auf Standards basieren. Hier spielt auch zunehmend die Musik. Die richtige Analytics-, Visualisierungs-, SCADA- und Cloud-Lösung sichert Unternehmen nicht nur Wettbewerbsvorteile und mehr Effizienz, einfache Usability und Kompatibilität mit anderen Softwarelösungen sind dann das entscheidende i-Tüpfelchen.
Und jetzt? Wer bietet sich hier an?
In der Theorie klingt es einfach – einfach einen der möglichst großen Vollsortimenter wählen, der von der Feld- bis in die IT-Ebene alles aus einer Hand anbietet. Doch je größer, desto unflexibler, desto teurer, desto weniger auch für kleine Unternehmen und Maschinenbauer geeignet? Hier springt mit Mitsubishi Electric genau ein Automatisierer in die Bresche, der nicht nur all die Anforderungen an Standards und Durchgängigkeit erfüllt, sondern auch das erwähnte Kundenklientel voll im Fokus hat. Das Vollsortiment an Automatisierungslösungen reicht von Steuerungen, Schaltgeräten, industrieller Vernetzung über Antriebssysteme und Robotern bis hin zu Edge-Computing-Geräten, HMIs und mehr. Und ist etwas nicht zur Hand, dann greift Mitsubishi Electric auf sein weltweites eF@ctory-Partnernetzwerk zurück. Doch das reichte dem Automatisierer nicht: Im Jahr 2019 übernahm Mitsubishi Electric das Softwareunternehmen Iconics.
Mitsubishi Electric, ja! Aber wer ist Iconics?
Das Unternehmen ist seit dreieinhalb Jahrzehnten ein Softwarespezialist, der sich auf SCADA-, HMI-, IoT-, Mobil-, Analyse- und Cloud-Anwendungen spezialisiert hat. Schon über das Partnernetzwerk band Mitsubishi Electric bei Automatisierungsprojekten gerne die Lösungen von Iconics ein, weil sich die Hardware- und Softwarekompetenzen beider Unternehmen ideal ergänzen.
Durch Integration in das Lösungsportfolio von Mitsubishi Electric erhalten Kunden jetzt komplett aufeinander abgestimmte Lösungen, Beratungs- und Umsetzungskompetenz aus einer Hand. Iconics agiert seit der Übernahme aber weiter unter eigener Flagge, weil das Unternehmen seit Jahrzehnten einen internationalen Ruf als Daten- und Visualisierungsspezialist besitzt und weltweit über 350.000 Installationen besitzt.
Und was macht Iconics-Lösungen jetzt aus?
Automatisierungs-Komponenten von Mitsubishi Electric, vom Servoantrieb über eine SPS bis hin zum Roboter, erzeugen eine große Menge Daten. Um die Informationen, die an der Maschine oder Anlage anfallen, gewinnbringend zu visualisieren und auszuwerten, gibt es die Genesis64-Suite von Iconics. Die HMI/SCADA-Lösung erledigt alles, was Industrie-4.0-Anwendungen ausmacht: Echtzeit-Visualisierung über HMI, Prozesssteuerung über SCADA, Datenanalyse, erstellen und verwenden von Digital Twins, Energiemanagement, Cloud-Connectivity, Datenintegration und vieles mehr.
Die Softwarearchitektur von Iconics ermöglicht somit die Aggregation und Verarbeitung von Daten sowie Sicherheitsfunktionen und Integration über verschiedene Plattformen hinweg. Vorteil für Kunden, wenn Sie auf die Kombination Mitsubishi Electric und Iconics setzen, ist die durchgängige Abstimmung aller Lösungen aufeinander. Der komplette Shopfloor ist per Plug & Play schnell visualisiert und die Analytics-Werkzeuge stehen sofort zur Verfügung. Dabei setzt Iconics bei seiner Genesis64-Suite auf weit verbreitete Standards: Die native .NET-Anwendung arbeitet unter anderen mit OPC UA, Modbus, MQTT, REST-API und offenen Standard-Datenbanken. Auf diese Weise kann die Integration von Echtzeit-Fertigungs-, Energie- und Geschäftsinformationen in ein sicheres, einheitliches und webfähiges Visualisierungs-Dashboard erfolgen.
Wo läuft das Ganze? Geht’s auch klein?
Genesis64 lässt sich auf Windows wahlweise in der Cloud oder On Premise installieren, wobei auch Mischformen möglich sind, um beispielsweise den Datendurchsatz zu optimieren. Die Visualisierung kann ebenfalls sehr flexibel auf den unterschiedlichsten Endgeräten von der Smart Watch über Tablets bis hin zu großen Leitständen erfolgen. Oft schrecken aber sehr mächtige Software-Plattformen durch Komplexität und hohe Lizenzgebühren ab. Hier setzt Iconics dagegen und stellt die Skalierbarkeit der Genesis64-Suite als wesentlichen Vorteil heraus. So lässt sich sehr klein und ohne hohe Investition mit der Visualisierung einer einzelnen Maschine anfangen. Der Skalierfähigkeit sind dann laut Iconics keine Grenzen gesetzt. Datensicherheit hat für Mitsubishi Electric und Iconics dabei höchste Priorität. Beispielsweise wurde etwa das Leitsystem des größten Bürokomplexes der Welt – dem Pentagon in Washington – mit Genesis umgesetzt. Das spricht auch für die Datensicherheit der Lösung, sonst würde sie da bestimmt nicht zum Einsatz kommen.
Wirklich alles im Blick?
Ja, und die Lösung hierzu nennt sich Mitsubishi Electric Asset Portal. Hier können unkompliziert alle Geräte vom Sensor bis hin zur Produktionslinie integriert werden. Dies geschieht durch die Nutzung offener Standards. Dabei ist völlig egal, ob die Geräte von Mitsubishi Electric sind oder von anderen Anbietern. Somit erhalten Anwender einen transparenten Überblick über alle Geräte, Maschinen und Anlagen zentralisiert in einer Plattform. Die integrierten KI-unterstützten Analysetools von Iconics zeigen dem Anwender die Optimierungsmöglichkeiten dann direkt an, wie zum Beispiel:
OEE-Management (Gesamteffektivität) für alle Assets
Vergleich der Energieverbräuche zu unterschiedlichen Zeitpunkten
Auswertung der Leistungsspitzen und die Reaktion darauf
Analyse der Verschleißgrenze
Vorbeugende Wartungsempfehlungen in Form von Warnungen und Fehlern
Weitere Informationen über die Visualisierungs- und Analyselösungen finden Sie in unserem Interview.