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Promotion „Risiko auf ein Minimum reduzieren“

Ulrich Ermel ist Director Embedded bei TQ-Systems

Bild: TQ-Systems
29.02.2016

Die Kosten durch Änderungen und Abkündigungen können im industriellen Marktsegment die eigentlichen Produktentstehungskosten innerhalb weniger Jahre übersteigen. Ulrich Ermel, Director Embedded bei TQ-Systems, spricht über Wege aus der Obsoleszenz-Falle und erklärt, wie TQ als Hersteller seine Kunden unterstützt.

E&E:

Ein umfassendes Obsolescence-Management setzt unter anderem ein profundes Know-how über die Lebenszyklen aller verwendeten Bauteile voraus. Kann das die Entwicklung überhaupt leisten?

Ulrich Ermel:

Das Sprichwort „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ ist hier meiner Meinung nach sehr treffend. Es ist natürlich sinnvoll, dass ein Entwickler bei der Bauteileauswahl darauf achtet, wie alt beziehungsweise zukunftsfähig die Komponenten zum Zeitpunkt des Designs sind und entsprechend die Bauteileauswahl steuert. Dennoch sollte man der Entwicklung genug Zeit für neue Entwicklungen und Produktverbesserungen auf technischer Ebene einräumen. Die eigentliche Arbeit des sukzessiven Analysierens aller genutzten Bauteile in der Supply Chain ist aber eine Tätigkeit, die im Component Engineering, Obsolescence Management beziehungsweise im Einkauf beheimatet sein sollte. Die Zuordnung variiert je nach Unternehmen. Die Bewertung der Ergebnisse und die Schaffung von Abhilfemaßnahmen oder die Definition von proaktiven Lösungsansätzen muss dann aber gemeinsam mit den Verantwortlichen aus der Entwicklung geschehen.

E&E:

An welchem Punkt der Produktentwicklung sollten Termine für geplante Redesigns festgelegt werden?

Ulrich Ermel:

Frühestens nach dem ersten Lifecycle- oder Obsolescence-Management-Check einer Baugruppe ist es möglich, einen ersten Redesign-Plan zu erstellen. Dieser Plan wird anschließend den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Er bietet dem Produktmanagement sowie allen weiteren Stakeholdern eine fundierte und gründliche Entscheidungshilfe bei – oft unter Zeitdruck – zu treffenden Entscheidungen mit meist weitreichenden Konsequenzen. Je früher ein solcher Plan erstellt ist, desto schneller kann dieser auch genutzt werden. Mit der Zeit steigt die Erfahrung mit den spezifischen Gegebenheiten in jedem Unternehmen und die Pläne müssen seltener geändert werden. Für Einsteiger empfehlen wir zunächst, in 5-Jahres-Horizonten zu planen, denn bei größeren Horizonten können Produktkosten und nötige Rückstellungen schnell ein K.O.-Kriterium im Sinne der Investitionsplanung sein.

E&E:

Bereits bei der Entwicklung sollten kritische Bauteile vermieden und Abkündigungszeitpunkte der verwendeten Komponenten möglichst genau prognostiziert werden. Wie kann TQ seine Kunden hier unterstützen?

Ulrich Ermel:

TQ bietet auf Anfrage zu allen Embedded-Produkten einen Obsolescence-Management-Plan an. Dieser wird kundenspezifisch auf das Projekt angepasst und ist zunächst kostenfrei. In diesem Obsolescence-Management-Plan werden dann auch bereits mögliche Maßnahmen gemeinsam mit dem Kunden definiert, so dass stets eine Kostenkontrolle und eine Absicherung der Lieferperformance sichergestellt werden kann. Sollten dann logistische Eingriffe nötig sein oder Design-Anpassungen geplant werden, werden die Kosten transparent und nachvollziehbar gemeldet. Sollten Projekte nicht von TQ entwickelt worden sein, kann TQ im Rahmen der Obsolescence-Management-Dienstleistung „Stücklistenanalyse“ auch diese Baugruppen kostengünstig analysieren.

E&E:

Welche konkreten Leistungen bietet TQ, um zukünftige Verfügbarkeit zu garantieren?

Ulrich Ermel:

Für die Produkte der Sparte Embedded bietet TQ ein spezifisches „TQ Supply Assurance“-Paket an, das die optimale Kombination aus proaktiven logistischen und schaltungstechnischen Optimierungen beinhaltet, um das Risiko bei TQ-Standard-Embedded-Modulen und kundenspezifischer Elektronik möglichst auf ein Minimum zu reduzieren. Das Erfreuliche bei diesem Modell ist, dass Kosten zu 100 Prozent transparent sind und zudem erst anfallen, wenn auch tatsächlich etwas „Vorhergesehenes“ passiert. Es handelt sich also nicht um eine Risikoversicherung im klassischen Sinne, sondern um einen technisch fundierten Plan mit im Vorfeld definierten Handlungsweisen je Obsolescence-Fall. Mit diesem „TQ Supply Assurance“-Paket bietet TQ bereits konkrete Lösungen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit.

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