Mehrwert- oder Zusatzdienstleistungen sind in der Distribution zunehmend ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Neben traditionellen Faktoren des Kerngeschäfts, Qualität, Liefersicherheit, Zuverlässigkeit und Preis, gewinnen sie stetig an Bedeutung. Während Unternehmen nach wie vor, oder auch intensiver als zuvor, angesichts des steigenden Kostendrucks auf diese Faktoren achten, rücken neue Bereiche ins Blickfeld, die zuvor nicht unbedingt in Betracht gezogen wurden. Sie bringen Innovation in die Lieferkette und können sowohl auf Seite der Distributoren als auch auf der der Kunden für Alleinstellungsmerkmale im Markt sorgen.
Die Distribution spielt nicht nur bei einzelnen Segmenten des Produktlebenszyklus oder Teilen der Lieferkette eine wichtige Rolle. Sie hat auch den gesamten Überblick und berät Unternehmen in den Bereichen, in denen sie bisher nicht aktiv waren.
Auf Unternehmen individuell zugeschnittene Logistik- und Supply-Chain-Lösungen stehen weiter im Vordergrund, aber es gibt eine ganze Reihe an neuen, zusätzlichen Leistungen, die eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Die Bauteilprogrammierung etwa ist ein komplexes Verfahren, das modernstes Equipment erfordert und Unternehmen zahlreiche Kosten- und Prozessvorteile bringt - entweder durch die Einbindung in den Produktionsprozess vor Ort oder aus dem Distributionszentrum des Distributors heraus. Hohe Qualität, schneller Umschlag und die Möglichkeit, sowohl sehr kleine als auch sehr große Produktionsmengen zu bedienen, sind hier unter anderem ausschlaggebend.
Aber auch ganz am Anfang des Produktlebenszylus steckt noch Potential. Die Möglichkeiten, Design Engineering auch in der Cloud durchzuführen, stecken noch in den Kinderschuhen. Distributoren möchten ihre Kunden bereits ganz am Anfang bei der Entwicklung neuer Technologien unterstützen, idealerweise schon bei der ersten Idee, damit aus neuen Projekten schnell Prototypen entwickelt werden können und neue Technologien in die Produktion gehen. Das Cloud Engineering kann zwar nicht den Field Application Engineer vor Ort ersetzen, es bietet jedoch eine gute Ergänzung und völlig neue Ansätze - vor allem für solche Teams, die über verschiedene Standorte verteilt an Designs arbeiten.
Nähern wir uns dem Ende des Produktlebenszyklus, eröffnen sich weitere Fragen, die immer wichtiger werden. Was geschieht mit elektronischen Geräten, die nicht mehr benötigt werden? Wieviel "Leben" steckt noch in ihnen und was kann man noch verwenden oder muss man entsorgen und wie? Hier bilden sich sowohl für Distributoren als auch für ihre Kunden neue Betätigungsfelder, die zu einer Wertschöpfung auch am Ende des Lebenszyklus führen. Arrow beispielsweise hat hierfür einen neuen Bereich geschaffen: Value Recovery.
Verfahren zur Reverse-Logistik umfassen Ersatzteilmanagement, die Optimierung der Bestandsplanung und Retouren-Management. Sie bringen Cash-Flow-Vorteile und sorgen für niedrigere Lagerkosten und eine höhere Service-Qualität. Auch hier tun sich in der Cloud neu verfügbare Ressourcen auf, die für eine riesige Auswahl an Alternativen sorgen, wenn Produkte abgekündigt werden.
Der kontinuierliche Fokus auf die Erweiterung dieser "Lifecycle Services" wertet die Distribution weiter auf. Neue Innovationen bei Mehrwertdiensten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg, von der Entwicklung und Produktion über Reverse-Logistik bis hin zu End-of-Life, eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten zur Wertschöpfung. Mit diesen und anderen Services im Programm, die überall weltweit abgerufen werden können, wird die Distribution zum unverzichtbaren Partner in der Lieferkette.