Intelligente Stromzähler mit Echtzeitdaten Smart ist nicht smart genug - jetzt kommt der Super-Smart-Meter

Wenn Energiedaten ansprechend aufbereitet sind und in Echtzeit geliefert werden, steigt die Akzeptanz der Verbraucher für Smart Meter.

Bild: Smappee
06.10.2017

Wenn Behörden und Verbraucher unterschiedliche Erwartungshaltungen an Smart Meter haben, sind die Rollout-Ziele schwer zu erreichen. Ein neues Zählerkonzept will Verbraucher mit Hilfe von Echtzeitdaten stärker in den Umbau des Energiesystems einbeziehen.

Das Messtechnikunternehmen Easymeter und das Clean-Tech-Unternehmen Smappee haben auf der European Utility Week in Amsterdam den Prototyp eines Stromzählers vorgestellt, der im Gegensatz zu den aktuellen Smart Metern Informationen zum Stromverbrauch bis auf Geräteebene und zur Produktion der Solaranlage in Echtzeit bietet. Damit könnten Anwender ihren Energieverbrauch aktiv steuern.

Intelligenz von Stromzähler reicht noch nicht aus

Seit das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende 2016 verabschiedet wurde, ist der flächendeckende Rollout von intelligenten Messsystemen verabschiedet. In Deutschland sollen 40 Millionen Privathaushalte neue, intelligente Stromzähler erhalten. Heinrich Wienold, Geschäftsführer von Easymeter, meint allerdings: „Die aktuellen Smart Meter sind nicht kosteneffektiv genug und erhöhen die Energieausbeute nicht.“

Außerdem herrschen unterschiedliche Erwartungshaltungen: Behörden wünschen sich einerseits günstige Lösungen, die sich schnell und problemlos auf den Markt bringen lassen. Verbraucher wollen dagegen vorrangig Strom und Kosten sparen und fühlen sich nicht von den Smart-Meter-Plänen der Behörden angesprochen. Folglich passen sie auch ihr Verbrauchsverhalten nicht an.

Echtzeitdaten bringen Erfolgserlebnisse

Damit Smart Meter Erfolg haben, sind Echtzeitdaten bis auf Geräteebene nötig. Diese Erkenntnis setzt sich langsam aber sicher auch bei den Behörden und Energiekonzernen durch. „Will man, dass Haushalte ihren Stromverbrauch senken, muss man sie auf ansprechende Weise dazu animieren“, so Stefan Grosjean, Gründer und CEO von Smappee. Smappee-Nutzer erhalten bereits heute Einblicke in ihren Energieverbrauch – detailliert bis auf Geräteebene und in Echtzeit.

Die beiden Unternehmen haben deshalb nun eine gebrauchsfertige Lösung erarbeitet, die neue Standards für Smart Meter setzen soll. Der weiterentwickelte Stromzähler bietet einen zusätzlichen Smappee-Port, den S1-Port, an den Nutzer den Energiemonitor anschließen. Diese simple und günstige Lösung ermöglicht es, die Stromerzeugung der Solaranlage und die Verbrauchsdaten bis auf Geräteebene zu erfassen.

„Der Anwender hat seine Verbrauchsinformationen mit der Smappee-App immer im Blick und kann jederzeit eingreifen, wenn er das möchte“, erklärt Grosjean. „Auf diese Weise kann er sein Verbrauchsverhalten ändern und wirklich Strom einsparen.“ Behörden und Energiekonzerne könnten damit die Verbraucher aktiv daran beteiligen, die Umweltziele zu erreichen und gleichzeitig ihre intelligenten Übertragungs- und Verteilnetze weiter ausbauen.

Bildergalerie

  • Der Super-Smart-Meter verbindet einen Stromzähler mit einem zusätzlichen Port, an den ein Energiemonitor angeschlossen werden kann. Damit lässt sich die Stromerzeugung etwa einer Solaranlage und die Verbrauchsdaten bis auf Geräteebene zu erfassen.

    Der Super-Smart-Meter verbindet einen Stromzähler mit einem zusätzlichen Port, an den ein Energiemonitor angeschlossen werden kann. Damit lässt sich die Stromerzeugung etwa einer Solaranlage und die Verbrauchsdaten bis auf Geräteebene zu erfassen.

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