Daten auf der Niederspannungsseite Digitale Ortsnetzstation: Zur Versorgungssicherheit und Netzmodernisierung

Dirk Lembke, Geschäftsführer der Wemag Projektentwicklung, Christian Greger, Bürgermeister der Stadt Wittenburg, Tim Stieger, Geschäftsführer von Wemag Netz, Gerd Volkmann, Projektleiter transformare und Wemag-Vorstand Thomas Murche (v.l.) geben die neue digitale Ortsnetzstation in Wittenburg offiziell frei.

Bild: WEMAG AG
17.01.2025

Mit der ersten digitalen Ortsnetzstation mit Niederspannungsabgangsmessung geht die Wemag Netz einen Schritt in Richtung Digitalisierung des Verteilnetzes. Diese Technik ermöglicht eine genaue Erfassung der Netzlast und eine flexible Steuerung, um den steigenden Anforderungen durch Wärmepumpen, Wallboxen und Batteriespeicher gerecht zu werden. Damit erfüllt das Unternehmen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern verbessert auch die Netzstabilität und senkt potenziell die Kosten.

Wemag Netz erhöht weiter die Versorgungssicherheit. „Dazu gehört auch die Digitalisierung des Verteilnetzes. Mit unserer ersten digitalen Ortsnetzstation mit Niederspannungsabgangsmessung erfüllen wir nicht nur die gesetzlichen Vorgaben aus dem Energiewirtschaftsgesetz, sondern gehen auch einen großen Schritt in die Zukunft“, erklärt Wemag-Vorstand Thomas Murche.

„Mit einer neuen Messtechnik ist es uns nun möglich, Daten auf der Niederspannungsseite zu erfassen. Die Niederspannungsseite ist jene, von der die Hausanschlüsse in den Orten versorgt wird. Wir können also die Auslastung des Niederspannungsnetzes sehen und bei Bedarf darauf reagieren“, erläutert WNG-Geschäftsführer Tim Stieger das Verfahren und verweist auf die Notwendigkeit dieser technischen Einrichtung.

„Die Zahl der steuerbaren Verbrauchseinrichtungen in neuen Wohnhäusern und in bestehenden Gebäuden, besonders nach der Sanierung, wächst stetig. Dazu gehören zum Beispiel Wärmepumpen, Wallboxen, Batteriespeicher und Klimaanlagen. Ein intelligentes Messsystem, der Smart Meter, hilft uns bei der digitalen Erfassung des Stromverbrauchs. Zusammen mit den Messwerten aus der digitalen Ortsnetzstation können wir so das Netz effizienter steuern. Das kommt auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugute. Denn wer seine Verbrauchseinrichtungen zum Steuern anmeldet, hat Anspruch auf ein reduziertes Netzentgelt“, so Stieger. Die nächste Station soll in Groß Lüben in der Prignitz errichtet werden. Nach der Pilotphase will die WNG jede neue Ortsnetzstation nach dem neuen digitalen Standard aufstellen.

Zum Hintergrund

Nach der Änderung des Paragraph 14a im Energiewirtschaftsgesetz sind Netzbetreiber verpflichtet, steuerbare Verbrauchseinrichtungen entsprechend der Anmeldung der Kundinnen und Kunden anzuschließen. Dies muss auch dann erfolgen, wenn durch den Anschluss der Verbrauchseinrichtungen Engpässe durch Überlastungen erfolgen könnten, bevor der notwenige Netzausbau für den Anschluss der Verbrauchseinrichtung erfolgt ist. Die Netzbetreiber sind daher ebenfalls verpflichtet, Netzengpässe im Niederspannungsnetz zu erkennen sowie steuerbare Verbrauchseinrichtungen im Falle eines Netzengpasses steuern zu können. Im Gegenzug sind Betreiber von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen verpflichtet, diese Anlagen steuern zu lassen.

Bildergalerie

  • Thomas Junghans, Netzdienststellenleiter bei Wemag Netz und Servicetechniker Domenik Kucz (v.l.) prüfen die Technik in der neuen digitalen Ortsnetzstation in Wittenburg.

    Thomas Junghans, Netzdienststellenleiter bei Wemag Netz und Servicetechniker Domenik Kucz (v.l.) prüfen die Technik in der neuen digitalen Ortsnetzstation in Wittenburg.

    Bild: WEMAG AG

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