Die LoRaWAN-Technologie lässt sich heute in vielen Bereichen anwenden, wie für ein Umweltmonitoring, im Submetering, für die digitale Steuerung von Heizkörperthermostaten oder zur genauen Analyse und Prognose von Flutereignissen. Mithilfe von digitalen Lösungen werden widerstandsfähige und resiliente Infrastrukturen aufgebaut, die es möglich machen, kurzfristig auf Ereignisse reagieren zu können und dabei gleichzeitig auf das Thema Nachhaltigkeit einzuzahlen. Dank der Informationen, die mit Sensoren und Messgeräten erfasst und über ein LoRaWAN-Netz übertragen werden, können Städte und Gemeinden effizientere und effektivere Strategien entwickeln, um schnell reagieren zu können – von Smart-Metering und Smart-Building-Lösungen bis hin zur Integration in die Smart City.
Mehr als 350 Projekte hat das Unternehmen mit Stadtwerken, Energieversorgern, Kommunen und Industrie erfolgreich umgesetzt und verfügt somit über Expertise und einen großen Erfahrungsschatz. Auf der E-world 2025 präsentiert Zenner ein Lösungsportfolio, das diese Erfahrungen widerspiegelt und Stadtwerke und Kommunen beim Aufbau resilienter Strukturen unterstützt.
Lösungen für die digitale Wasserwirtschaft
Immer häufiger und länger halten Trockenperioden an, Grundwasserstände sinken, und Wasserknappheit wird zu einer ernsten Realität. Das alles hat Auswirkungen auf die Ressource Wasser und stellt Kommunen und kommunale Wasserversorger vor neue Herausforderungen. Um Wasserversorger bei der Umstellung auf eine digitale Messwerterfassung über Funk zu unterstützen, hat Zenner ein Lösungspaket zur wirtschaftlichen und flächendeckenden Fernablesung von Wasserzählern entwickelt: Metering as a Service (MaaS). Metering as a Service erfüllt sämtliche Anforderungen an eine zukunftsfähige und nachhaltige Wasserversorgung. Das Lösungspaket kombiniert präzise Ultraschall-Wasserzähler mit der Möglichkeit, Messdaten über zwei verschiedene Funktechnologien – Wireless M-Bus (WM-Bus) und LoRaWAN – zu übertragen.
Die Funktion „Parallelfunk“ des Ultraschallwasserzählers IUWS von Zenner bietet dem Nutzer die Flexibilität, beide Funkablese-Methoden gleichzeitig zu nutzen. Dieses Vorgehen ist beispielsweise in Randgebieten mit noch nicht ausreichender LoRaWAN-Netzabdeckung hilfreich. „Mit dem IUWS und der Parallelfunk-Funktion werden größtmögliche Ablesequoten bei gleichzeitig minimierten Ressourceneinsatz erzielt“, erklärt Samira Baars, Leitung Vertriebsinnendienst und Accountmanagement bei Zenner. Um die Ultraschall-Wasserzähler schnell und effizient zu konfigurieren und an spezifische Kundenanforderungen anzupassen, stellt Zenner seinen Kunden die App Zenner Device Manager Basic zur Verfügung.
Zu einer widerstandsfähigen Wasser-Infrastruktur gehören neben der digitalen Datenübertragung auch Lösungen, die dazu beitragen, Netzverluste zu minimieren. Die Stadtwerke Stade haben gemeinsam mit Zenner und der HST Systemtechnik ein Pilotprojekt realisiert, in dem mit Hilfe von LoRaWAN-Technologien entsprechende Verluste detektiert und qualifiziert werden können.
Europas größtes LoRaWAN-Netz
Das LoRaWAN-Netz von Zenner ist aktuell in mehr als 15 Ländern verfügbar und umfasst bereits mehr als 7,5 Millionen Messgeräte und Sensoren. Damit ist es mit Abstand das größte LoRaWAN-Netz in Europa: „Unser LoRaWAN-Netz ist heute bereits so groß wie die Netze der vier größten Wettbewerber zusammen. Das kommt daher, dass wir beim Netz-Rollout seit 2016 zielgerichtet unseren Weg gehen und immer wieder neue Lösungen entwickeln“, erklärt Boris Stöckermann, Leiter Business Development, Marketing, Digital Solutions und eCommerce bei der Minol-Zenner-Gruppe.
Neben der schnellen Datenverfügbarkeit bei akuten Ereignissen, lassen sich mit LoRaWAN auch kontinuierlich Daten, beispielsweise zum Energieverbrauch in Gebäuden, erfassen. Das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes bis spätestens 2045 haben alle Städte und Gemeinden fest im Blick. „Das Submetering mit LoRaWAN hilft Immobilienbetreibern und Bewohnern, Potenziale zur Einsparung von CO2 und Kosten zu erkennen, was langfristig wiederum zu einem bewussteren Umgang mit Heizenergie führt. Submetering ist daher ein Geschäftsmodell, auf das viele unserer Kunden aus dem Stadtwerke-Umfeld setzen“, berichtet René Claussen, Geschäftsbereichsleiter IoT & Digitale Lösungen bei Zenner.
Auch hier eröffnet LoRaWAN zahlreiche Mehrwerte und die Möglichkeit, Smart Building Lösungen zu integrieren. Mit der Lösung BuildingLink zur digitalen Steuerung von Heizkörperthermostaten bietet Zenner beispielsweise eine Lösung an, mit der sich in der Praxis häufig mehr als 30 Prozent an Heizenergie und -kosten einsparen lassen.
LoRaWAN-Gateway für die effiziente und leistungsstarke Vernetzung
Mit dem neuen Zenner IoT Gateway outdoor 16 bringt Zenner eine weitere innovative Lösung auf den Markt, welche die nächste Stufe der Vernetzung für LoRaWAN-Anwendungen einleitet. Das Gateway erweitert das bestehende IoT-(Internet of Things-)Portfolio und wurde speziell für IoT-Anwendungen mit LoRaWAN entwickelt. Es ist mit allen gängigen LoRaWAN-Netzwerkservern kompatibel und ermöglicht eine zuverlässige, energiesparende Datenübertragung über weite Entfernungen. Das Gateway verfügt über 16 Kanäle. Dank modernster LoRaWAN-Technologie kann das Gateway vielfältige Anwendungen unterstützen – von der Smart City bis hin zur Industrie 4.0.
Die Stromverteilnetze bilden das technische Rückgrat der Energiewende. Intelligente Stromnetze, so genannte Smart Grids, kombinieren die Erzeugung, Speicherung und den Verbrauch von Energie. Zenner bietet smarte Lösungen, um wichtige Daten für den intelligenten Netzausbau und die Netzsteuerung zu erfassen. Oft sind keine Informationen über die Lastsituation einzelner Netzstränge vorhanden. Defekte Trafos oder Überlastungen werden zudem häufig erst im Störfall entdeckt. Mit LoRaWAN und der Lösung GridLink von Zenner ist dies heute mit einfachen Mitteln realisierbar. In Kombination mit passender Sensorik lassen sich die Echtzeitdaten aus Ortsnetz-Trafostationen übertragen, so dass die Daten an zentraler Stelle ausgewertet und den verschiedenen Fachabteilungen des Netzbetriebs zur Verfügung gestellt werden können.
Künstliche Intelligenz mit Zenner AI und Cybersecurity
Zenner AI (Artificial Intelligence, deutsch: Künstliche Intelligenz) steht für die nächste Entwicklungsstufe in der Digitalisierung von Stadtwerken, Versorgern und Kommunen. Dazu verbindet Zenner seine umfassende Expertise im Bereich der IoT-Infrastruktur mit modernster Künstlicher Intelligenz. Zenner AI eröffnet den Nutzern eine neue Perspektive auf ihre Daten. So ermöglicht Zenner AI künftig auch den Blick in die Zukunft und bildet die Grundlage für die Vorhersage von Wasserverbräuchen und Leckagen, oder für die vorausschauende Wartung von Infrastrukturen wie etwa Pumpen und Blockheizkraftwerken. Dementsprechend können Entscheidungen effizienter und nachhaltiger getroffen werden. Städte werden damit smarter, resilienter und nachhaltiger.
Mit dem neuen Produkt „Zenner Cybersecurity powered by asvin“ hat Zenner nicht nur smarte und sichere Produkte im Programm, sondern liefert auch Lösungen, die es erlauben, bestehende digitale Infrastrukturen widerstandsfähiger gegen Cyber-Gefahren zu machen. Das Angebot richtet sich an kommunale Unternehmen und Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS).
Deutschland- und EU-weit gelten neue Cybersicherheitsvorgaben wie etwa die zweite EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS2-Richtlinie) oder der Cyber Resilience Act (CRA). In Kooperation mit Asvin, dem Stuttgarter Cybersecurity-Spezialisten mit besonderer Expertise im kommunalen Bereich, unterstützt Zenner seine Kunden bei der Umsetzung regulatorischer Anforderungen. Die Software- und Supportlösungen helfen Unternehmen, Risiken rechtzeitig zu erkennen, Sicherheitslücken zu bewerten und digitale Infrastrukturen langfristig resilienter zu machen.
„Wir freuen uns, unser Know-how auf der E-world erstmals als Teil der Zenner-Gruppe einem breiten Fachpublikum zu präsentieren“, sagt Mirko Ross, CEO von Asvin. Unter dem Motto „Smarte Städte, starke Lösungen“ präsentiert Zenner auf der E-world 2025 in Essen am Stand C114 in Halle 2 Konzepte für widerstandsfähige Infrastrukturen.